Im Klosterdorf da drunten.
1. Im Klosterdorf da drunten, im tiefen Waldesthal
hatt’ ich ein Wirtshaus funden, das schien
mir gut zumal.
Und horch! aus grüner Laube scholl
lust’ger Burschensang;
flugs thät ich hin mich setzen :,: zum frohen
Becherklang. :,:
2. Und Lied auf Lied ertönte, der Eine sang
vom Rhein,
vom Vaterland der Andre, vom Liebchen alle fein.
Und als ihr Lied verklungen, da schauten
in’s Gesicht!
die Zecher mit und fragten: :,: „Herr
Bruder! singt ihr nicht. :,:
3. Deß’ lacht ich: Hei, ich singe im
Wald von Wanderlust,
dräut Noth dem Vaterlande, tönt’s
ihm aus voller Brust.
Und von dem Lied das Liedchen, was gilt’s,
ihr lacht mich aus:
Erst muß ein Lied’ ich finden, :,:
dann Lied und Gruß und Strauß. :,:
4. Doch eines kann ich singen von Freunden, treu
wie Gold!
Und unter all’ den Freunden von einem, lieb
und hold.
Ha, wenn sich Freunde schauten bis tief in’s
Herz hinein:
es ruhen Perlen drunten :,: und manch ein
Edelstein. :,:
5. Ich sang, sang’s bis zu Ende; sie
schwiegen lange noch,
bis hell mein Glas erklungen: „Der
Freundes-lieb’ ein Hoch!“
Und wie drauf in den Bergen das Jauchzen
wiederklang,
hallt fern in Freundesherzen, :,: ich weiß
es mein Gesang, :,: