Der Völker Freiheitssturm
Horch, horch! wie mächt’ger Donnerton
hin durch den Aether braust!
Und sieh’, wie heller Blitzstrahl schon
vom Himmel niedersaust!
Der Sturm fährt nun daher mit Macht,
die träge Welt ist aufgewacht,
Und was da athmet, Groß und Klein,
Frohlocket beim Gewitterschein.
Heil, Heil, Heil dir, du Wetterschlacht, du
Witterschlacht,
Heil dir, du hast uns Licht gebracht!
Der schwere Dunst, e zieht davon:
Die Freiheit, die Freiheit steiget auf den Thron,
die Freiheit, die Freiheit steiget auf den Thron!
Der Sturm bricht zarte Blumen viel
und knicket manchen Strauch,
er fällt im Wald mit leichtem Spiel
die stolzen Eichen auch;
jedoch, von seines Zorns Gewalt,
da stürzet mit, was morsch und alt,
und wenn die Lüfte wieder klar,
kommt junge Leben wunderbar.
Heil, Heil, Heil dir, du Wetterschlacht,
etc.
Drum grüßet laut mein junges Blut
der Freiheit Wetterschlag,
der wegfegt die Despotenbrut
am furchtbar schönen Tag,
am Todestag der Tyrannen
und uns’rer frechen Klerifei;
Der Wohlfahrt allem Volke schickt
und alles Land mit Frieden schmückt.
Heil, Heil, Heil dir, du Wetterschlacht,
etc.
Geschichte / Kommentar:
Kampflied eines unbekannten Autors nach einer
heute unbekannten Melodie. Das Lied ist unseren Quellen zufolge nur in
den Liederbüchern des Auslands verzeichnet.
Quellen:
Lieder der Arbeiterbewegung im 19. Jh.
Sozialdemokratisches Liederbuch. 8.
veränderte Aufl., Zürich, Verlag der Volks-Buchhandlung,
1885, Nr. 37;
Sozialdemokratisches Liederbuch. Sammlung
revolutionärer Gesänge, 12. Auflage, German Printing and
Publishing Co., London 1889, Nr. 42;
Hermann Schlüter, Sozialistisches
Arbeiter-Ldb, Chicago, o. J. (ca. 1906), Nr. 57;