Genossentat, Genossenschaft.
1. Genossentat, Genossenschaft.
Was heißt ihr euch Genossen?
Weil wir zusammen uns gerafft,
Weil wir vereinigt, Kraft mit Kraft,
Der Arbeit Bund geschlossen.
2. Genossenschaft, Genossensinn!
Vom Kleinen wächst das Große;
Bach rinnt um Bach zum Strome hin,
Die Einigkeit trägt Allgewinn
Und wacht im Mutterschoße.
3. Genossensinn, Genossenmut!
Laßt sie uns nur bestreiten!
Haßt uns der Krämer auch aufs Blut,
Stürmt auf uns der Verleumder Wut,
Wir schweigen, und wir schreiten.
4. Genossenmut, Genossenheil!
Sie quellen aus dem Ganzen.
Pfui dem, der sucht sein eigen Teil,
Der nach den Früchten späht, derweil
Es gilt, den Baum zu pflanzen!
5. Genossenheil, Genossenkraft!
So schließt euch in die Reihen.
Und Hand ans Werk! Und unerschlafft!
Steht erst der Baum im rechten Saft,
Dann muß die Frucht gedeihen.
6. Genossenkraft, Genossentat!
So schärft der Treue Waffen!
Der Nörgler bleib aus unserm Pfad,
Für Hader ist die Zeit zu schad,
Es ist so viel zu schaffen.
7. Genossentat, Genossenschaft!
Wir heißten uns Genossen,
Weil wir zusammen uns gerafft,
Weil wir vereint nun, Kraft mit Kraft,
Der Treue Ring geschlossen.
Geschichte / Kommentar:
Ein Lied aus dem Genossenschaftlichen Liederbuch
von Heinrich Kaufmann aus Hamburg im Jahr 1910. Geschrieben hat es F.
Staudinger. Eine Melodie wurde nicht angegeben.
siehe auch:
Quelle:
Genossenschaftliches Liederbuch. Band 1: Deutsche
Volkslieder und Genossenschaftslieder. Zusammengestellt und
herausgegeben von Heinrich Kaufmann (Generalsekretär des
Zentralverbandes deutscher Konsumvereine). Verlagsanstalt des
Zentralverbandes deutscher Konsumvereine von Heinrich Kaufmann &
Co., Hamburg 1910, Nr. 68, S. 73f.
Andere Liederbücher in Verbindung mit
„Genossenschaft“
Johann Most, Neuestes Proletarier-Lieder-Buch von
verschiedenen Arbeiterdichtern, 3. verbesserte Aufl., Druck und Verlag
der Genossenschafts-Buchdruckerei Lindenstraße Nr. 9, Chemnitz
1873.