Freiligrath, Ferdinand
(* Detmold 17.6.1810 - Cannstatt 18.3.1876)
Der Kaufmannslehrling und Bankangestellte konnte
sich 1838 nach dem Erfolg seiner ersten lyrischen Sammlung ganz der
Dichtung widmen. Auf ein 1842 verliehenes Ehrengehalt von Friedrich
Wilhelm IV. verzichtete er bereits nach zwei Jahren, um sich seinen
politischen, demokratischen Idealen widmen zu können. Über
Belgien und die Schweiz ging er nach England und veröffentlichte
1846 weitere Zeitgedichte (‚Ca ira’). 1848 kehrte er nach
Deutschland zurück. Hier wurde er wegen des Gedichts ‚Die
Toten an die Lebenden’ verhaftet, aber freigesprochen. Mit Karl
Marx übernahm er die Redaktion der ‚Neuen Rheinischen
Zeitung’ in Köln. Die erneute politische Verfolgung trieb
ihn 1851 abermals nach England. 1868 kam er wieder zurück. 1870
schrieb er vaterländische Kriegslieder und übersetzte Victor
Hugo und die Lieder Robert Burns.
Lieder:
Ein Dampfer kam von Biberich (Von unten auf! )
O sprecht, warum zogt ihr von dannen
Werke. Sämtl. Werke, 10 Bde. (1907, Auswahl
1926)
Lit. L. Schröder: F. F. (1907); E. G. Gudde:
F.s Entwicklung als polit. Dichter (1922); H. Eulenberg: F. F. (1948);
F. F. als dt. Achtundvierziger u. westfälischer Dichter, hg. von
E. Kittel (1960)
im Archiv:
Ferdinand Freiligraths Werke. Neue Pracht-Ausgabe,
Berlin o.J.
Freiligraths Werke in einem Band, Berlin und
Weimar 1980, 265 Seiten