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Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
Dem Morgenrot entgegen
(Lied der Jugend)

Aus rechtlichen Gründen geben wir nur die erste Zeile dieses Liedes wieder, da der Autor oder ein Verlag noch Rechte darauf hat, wir aber den Rechteinhaber noch nicht ausfindig machen konnten. Bei der Darstellung des Liedes geht es um einen Betrag zum Verständnis der politischen Bedingungen in der Zeit der Weimarer Republik Dazu gehören Personen und Organisationen in ihrem kulturellen und politischen Zusammenhang in jener Phase. Wir möchten, dass das Leben bzw. die Lebensumstände dieser Zeit möglichst authentisch nachvollziehbar werden, soweit das heute möglich ist. Trotzdem bzw. gerade deswegen möchten wir das ganze Lied veröffentlichen, müssen aber erst die Erlaubnis einholen. Dazu ist es nötig, dass wir mehr Informationen über die Personen bekommen und einen eventuellen Rechteinhaber kennen lernen, sollte das notwendig sein. Natürlich kann die Quelle in unserem Archiv eingesehen werden.

Siehe auch die Zusammenfassung zur Liedkultur der sozialdemokratischen Arbeiterjugend in der Weimarer Republik von Werner Hinze.


Inhaltlich richtet sich das Lied an alle „Kampfgenossen“ (wer immer das auch sein mag). Auf jedenfall werden sie bald siegen (wie auch immer wird nicht erwähnt). Auf jedenfall wird die Arbeiterjugend angesprochn, die als „die junge Garde des Proletariats“ tituliert wird.

Die Erfahrungen der „Frongewalt“ der Abeit, wurde schon „in düst’ren Kinderjahren“ gemacht. Bereits zu jener Zeit habe eine Kette „an unserm Fuß geklirrt“.

Leicht ins Mystische erscheint der Begriff „Arbeit“ wie eine Person, die „uns lehren“ kann , sie lehrte uns „die Kraft“, „Den Reichtum zu vermehren, der unsre Armut“ schaffen würde und gleichzeitig eine „starke Waffe“ sei.

In der vierten Strophe reicht man sich die Hände „zum Bund“. Doch der Kampf sei erst zu Ende ehe nicht „Der Arbeit freies Volk gesiegt“ habe und jeder „Feind am Boden“ leigen würde.




Der Original-Text ist natürlich in unserem Archiv einsehbar.


Andere Titel:  Lied der Jugend,
Text: Heinrich Eildermann (1879-1955)
Preudonym: Heinrich Arnold (Arnulf)

Melodie: Zu Mantua in Banden;
Wir sind die Arbeitsmänner,
Noten:
Vorlage: Zu Mantua in Banden;
Wir sind die Arbeitsmänner,
Kategorie: Weimarer Republik,
Zeit: 1907, Weimarer Republik,
Geschichte / Kommentar: 

Das Lied schrieb 1907 Heinrich Eildermann unter dem Pseudonym Heinrich Arnolf. Der Lehrer gehörte der linken Bremer Sozialdemokraten an und war Förderer der Arbeiterjugendbewegung jener Phase und musste in der restriktiven Kaiserzeit politisch vorsichtig sein.

Über die Entstehung des Liedes schrieb er „Kampflieder, immer wieder Kampflieder … Öfter aber wurde das Bedürfnis rege nach einem eigentlichen Lied der Arbeiterjugend. ÄWir sind die Arbeitsmänner, das Proletariat’ mußte ersetzt werden durch ‚Die junge Garde des Proletariats’. Eines Morgens, bevor ich aufstand, war das Lied fertig …“1

1910 wurde es erstmalig in der Berliner Zeitung „Arbeiterjugend“.

Die Melodie wurde von dem im 19. Jahrhundert sehr bekannten Andreas-Hofer-Liedes (Zu Mantua in Banden) übernommen, das in der Version von Johann Mosts „Arbeitsmänner“ (Wer schafft das Gold zutage) bereits musikalischer Teil der Arbeiterbewegung geworden war.

Auch Eildermanns „Lied der Jugend“ fand über die Grenzen Deutschlands hinaus Verbreitung und wurde laut Inge Lammel „in einer überarbeiteten Fassung zu einem der ersten Lieder des Sowjetischen Komsomol.“



1 Hier nach Inge Lammel, die das Zitat der „Sächsischen Zeitung“, Dresden vom 14.12.1949 entnommen hat.



Quellen: 

SPD
F31 –  Die Falken singen. Eine Auswahl unserer Lieder, Herausgegeben von der Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Deutschlands, Berlin SW 68, Lindenstraße 3, o. J. (ca. 1931) Nr. 12.

Die politischen Lieder von KPD, KJVD und RFB
Kampflieder. FSJ, Verlag Junge Garde (1) 1919, Nr. 3, S. 7f. (19a)
Proletarier singe. Kampf- und Volkslieder, HH Juli 1919 (3 Versch. Tit, S. 21. (19b)
Kampflieder. FSJ, Verlag Junge Garde (21.-40. Tsd.) 1920, Nr. 7, S. 14f. (20a)
Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1920  + 21 Nr. 5, S. 16. (20b)
Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1921. S. 14.
Gesang wird gekämpft’!, 1922, S. 19.
Kampflieder, KPD und KJ, VIVA, 1923, Nr. 24, S. 50 (23a)
Kampflieder, VIVA, 1923, Nr. 25, S. 52. (23b)
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1924, 21. bis 30. Tausend, Verlag „Junge Garde“ Berlin O 17, Nr. 8, S. 11.
Rot Front. Neues Kampf-Liederbuch, Berlin 1925, Nr. 17, S. 27
Zum roten Sturm voran. Kampfliederbuch, Berlin 1926, Nr. 17, S. 27.
Rot Front. Das neue Liederbuch mit Noten, 1927 (Verlag Junge Garde, Berlin) Nr. 25, S. 48.
Front Kämpfer Liederbuch, 21.-40. Tausend, Berlin 1928/29, S. 6.
Mit Lenin. 50 Kampflieder, 21.-40. Tausend (ca. 1928/29), Nr. 10, S. 6.
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1928, Nr. 15, S. 8.
Arbeiter-Lieder (ca. 1929), Eine Sammlung proletarischer Kampflieder, Wander-, Volks- und heiterer Lieder. – Wien: Grünberg, 94 S. [Lammel, Biblio. Nr. 4040, S. 67 [wie Nr. 359 ] S. 14.
Arbeiter-Kampfliederbuch. (Paul Schmidt), Berlin Ca. 1930, S. 7.
Arbeiter-Lieder (ca. 1930), KJVD, Verlag Junge Garde: Hermann Remmele, Berlin, Nr. 14, S. 8.
Arbeiterlieder. Unter roten Fahnen. Kampflieder, ca. 1930 (Lammel Nr. 428), S. 17.


Inge Lammel, Lieder der Partei, Berlin 1961, Nr. 11, S. 28.
Lammel/Andert, Und weil der Mensch ein mensch ist, Dortmund 1986, S. 111, Nr. 76:
Inge Lammel, Lieder der Partei, Berlin 1961, Das Lied im Kampf geboren Heft 10,  Nr. 11, S. 28f.


 
 
 
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