Berliner Luft
Das macht die Berliner Luft, Luft, Luft,
so mit ihrem holden Duft, Duft, Duft,
wo nur selten was verpufft, pufft, pufft
in dem Duft, Duft, Durft
dieser Luft, Luft, Luft.
jajaja - - -
Das macht die Berliner Luft - - -
Der richtige Berliner gibt
sich gasfrei und bescheiden,
drum ist er überall beliebt
und jeder kann ihn leiden.
Wenn sonst man „Mir kann keener“ sagt,
so sagt in jedem Falle,
wenn’s dem Berliner nicht behagt,
er sanft: „Mir könn’ se
alle“.
Jaja-
jaja –
Jajajaja!
Das macht die Berliner Luft, Luft, Luft,
so mit ihrem holden Duft, Duft, Duft,
wo nur selten was verpufft, pufft, pufft
in dem Duft, Duft, Durft
dieser Luft, Luft, Luft.
jajaja - - -
Das macht die Berliner Luft - - -
Geschichte / Kommentar:
Das im Marschrhythmus geschriebene Operetten-Lied
komponierte Paul Lincke 1904 zu einem Text von Heinrich
Bolten-Baeckers. 1904 war es Bestandteil eines im Berliner
Thalia-Theater uraufgeführten Zweiakters, wurde aber schon bald
wieder von den Spielplänen gestrichen. Doch schon bald war es in
und um Berlin als eigenständiges Musikstück zu hören.
Erst 1922 wurde das Lied in die ursprünglich 1899 als einaktige
Operette konzipiert Frau Luna eingesetzt.
Die Berliner Luft wurde zum Synonym für ein freies Lebensgefühl
und der Schlager zum „Gassenhauer“. Es wurde von Lotte
Werkmeister auf Schallplatte gesungen und 1941 folgte ihr Lizzi
Waldmüller in der Verfilmung von Frau
Luna. Die Blasmusik machte daraus eine
Promenade. Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zur
inoffiziellen Hymne Berlins. So wird es traditionell am Ende des
Saisonabschlusskonzerts der Berliner Philharmoniker in der
Waldbühne gespielt. Eine Jury, bestehend aus Hans R. Beierlein,
Christian Bruhn und Dieter Thomas Heck nahm es in die Liste der
„100 Schlager des Jahrhunderts“ auf.
© 1902 by Apollo Verlag, Berlin.
Quelle:
Monika Sperr, Das Große Schlager-Buch.
Deutscher Schlager 1800-Heute, München 1978, S.26. .
Lukas Richter: Der
Berliner Gassenhauer: Darstellung, Dokumente, Sammlung. Waxmann Verlag, Münster 2004, S. 102, 266