Annemarie, wo geht die Reise hin? (4)
1925 dokumentiert Leo Schidrowitz die folgende
Version:
Die bayrische Marie
1. Holdes Mariechen, wo gehst du denn hin?
Ich geh’ in die Stadt hinein,
Wo die Soldaten sein.
Ei, ei, ei, juck, juck, juck, holde Marie!
2. Holdes Mariechen, was tust du in der Stadt?
Ich schau mich um und um,
Ob ich keinen Mann bekomm.
Ei, ei, ei, juck, juck, juck, holde Marie!
3. Holdes Mariechen, du kriegst keinen Mann.
Und krieg’ ich keinen Mann
Nehm ich die Kaffeekann’.
Ei, ei, ei, juck, juck, juck, holde Marie!
4. Holdes Mariechen, du kriegst ja ein Kind.
Krieg’ ich ein Kindelein,
Mußt du der Vater sein.
Ei, ei, ei, juck, juck, juck, holde Marie!
5. Holdes Mariechen, was wird denn dein Kind?
Mein Kind wird Leutenant;
Ist das kein schöner Stand?
Ei, ei, ei, juck, juck, juck, holde Marie!
Leo Schidrowitz, Das schamlose Volkslied. Eine
Sammlung erotischer Volkslieder, Leipzig 1925, S. 67.
Quelle:
Gustav Jungbauer, Die deutsche Volksdichtung. Mit
Beispielen aus dem Böhmerwalde. In E. K. Blümml, Quellen und
Forschungen zur deutschen Volkskunde, Wien 1908, S. 1-
Ludwig Erk u. Franz Magnus Böhme, Deutscher
Liederhort, Bd. 2, Leipzig 1925, Nr. 621, S. 435.
Hans Ostwald, Lieder aus dem Rinnstein, Bd. 3,
Leipzig / Berlin 1907, S. 21.
Hans Ostwald, Erotische Volkslieder aus
Deutschland, Berlin 1910, S. 44f.
Reinhard Olt, Krieg und Sprache. Untersuchungen zu
deutschen Soldatenliedern des Ersten Weltkriegs, Gießen 1980, Bd.
2, Nr. 8, S. 6.
Artur Kutscher, Das richtige Soldatenlied, Berlin
1917, S. 8
Leo Schidrowitz, Das schamlose Volkslied. Eine
Sammlung erotischer Volkslieder, Leipzig 1925, S. 67.