Ach Gott, wie geht’s im Kriege zu
1. Ach Gott wie geht’s im Kriege zu!
Da wird viel Blut vergossen;
eh noch im Reich wird Fried und Ruh,
wird man’s erfahren müssen.
So mancher brave Untertan
Wird da zu einem armen Mann,
so manches Land verheeret,
so manche Stadt zerstöret.
2. Es weint so manche junge Brau,
ihr Liebster ist geblieben,
dem sie ihr Herz hat anvertraut,
bei Sedan ist geblieben.
Jetzt ruht er auf dem Schlachtfeld aus,
und nie kehrt er zurück nach Haus;
er liegt verscharrt im Sande
in einem fremden Lande.
3. Es weint so manches Mutterherz
um ihren lieben Sohne,
den sie gebar in Angst und Schmerz
und hat ihn auferzogen.
Jetzt ruht er auf dem Schlachtfeld aus,
und nie kehrt er zurück nach Haus;
er liegt verschafft im Sande
in einem fremden Lande.
4. Es weint so manches Vaterherz
um seinen lieben Sohn;
er könnte seine Stütze sein
in seinen alten Tagen.
Jetzt ruht er auf dem Schlachtfeld aus
und nie kehrt er zurück nach Haus.
Mit meinen grauen Haaren
möchte’ ich zur Grub’ reinfahren!
Geschichte / Kommentar:
Das Lied haben wir für die Zeit des Ersten
Weltkriegs nur bei Kutscher und Lewalter gefunden.
Kutscher hat es an den Beginn seiner
Liedersammlung „Das richtige Soldatenlied“ gestellt und
somit sicher einen Teil seiner Einstellung Preis gegeben. Bei Johann
Lewalter ist es mittendrin, aber er bietet als Information die
zeitliche Herkunft an, der er auf 1855 datiert, allerdings ohne weitere
Angaben.
Woher die Melodie stammt, wird leider weder bei
Kutscher, noch bei Lewalter gesagt.
Quellen:
Johann Lewalter, Reichswacht. Soldaten - Matrosen
und Vaterlandslieder, Kassel 1918. S. 126.
Artur Kutscher, Das richtige Soldatenlied. Berlin
1917; S. 1
Wolfgang Steinitz, Dt. Volkslieder demokratischen
Charakters aus sechs Jahrhunderten, Berlin (Ost) Bd. 1, Berlin 1954,
Nr. 161, S. 430ff.