Ruf der Freiheit
1 Wir werben im Sterben um ferne Gestirne,
sie blinken im Sinken und stürzen in Nacht.
Es wollen die Massen das Leben nicht hassen,
die Freiheit ruft empor, von Sternen begrenzt.
2. Die Zeiten entgleiten, die Erde erbebte.
Es krallte das Alte ins Herz junger Zeit.
Da mußten die Bleichen dem Schreitenden
weichen.
Du Volk wurd’st erweckt, der Tod war
besiegt.
3. Wir schwören zu hören den Rufen der
Freiheit.
Wir schiemen in Stürmen, die heiligen
Höh’n.
Die Menschheit gesunde in schaffendem Bunde,
das neue Reich ersteht. O Welt werde froh!
Geschichte / Kommentar:
Ein Text von Kurz Eisner im Jahr 1920 auf die
Melodie des Niederländischen Dankgebetes („Wir treten zum
Beten“)
Quellen:
Die Liederbücher von Albrecht, dem
Reichbanner und den Falken
August Albrecht, Arbeiter- und
Freiheits-Liederbuch (Arbeiterjugend-Verlag), Berlin 1928, Nr. 72;
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Hrsg. Verband
der Arbeiterjugend-Verein Deutschlands, Berlin, 1929, Nr. 88;
Reichsbanner Liederbuch. Eine Zusammenstallung
republikanischer Lieder, alter und neuer Volksweisen (mit einigen
Notenbeigaben) für Fahrten, Feiern und kameradschaftliche
Veranstaltungen des Reichsbanners Schwer-Rot-Gold,
Dortmund-Löttrinhausen, Oktober 1924. Ewald Reincke. Nr. 27;
Fritz Voss, Lieder für Jugendchöre,
Scmmlung drei- und vierstimmiger Chorlieder für Jugendweihen und
Jugendfeier, Arbeiterjugend-Verlag, (1.- bis 3. Tsd.), Berlin 1928, Nr.
5, S. 18
Die Liederbücher von KAPD, KPD, KJVD und RFB
Arbeiter-Lieder, A. Seehof & Co., Verlag
Berlin N. 24, Auguststraße 60, ca. 1920, S. 37f.
Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder, Berlin
(KAPD), 1921. Nr. 35;
Mit Gesang wird gekämpft’!, Verlag
Junge Garde, Verantwortl. Hermann Remmele, Berlin 1928, Nr. 83;
Mel.: Niederländisches Dankgebet in:
Walther Werkmeister, Deutsches Lautenlied, Berlin,
1928, Nr. 61, S. 75
Johann Lewalter, Reichswach. Soldaten- Matrose-
und Vaterlandslieder, Kassel 1918, S. 79.