Wir fühlen
uns zu jedem
Thun entflammet
1. Wir fühlen uns zu jedem Tun entflammet,
das frommen soll dem Vaterland;
wir achten uns als einem Stam entstammet
und legen liebend, legen liebend Hand in Hand.
Brüder, in Leben und Liebe verwandt,
pfleget und bauet, das Vaterland.
2. Allweit vom Tal zum Eisesgurt der Höhen,
überall ist Bienenfleiß,
allüberall, wenn hoch die Banner wehen,
ist kühner Mut zum Schlachtenschweiß.
Brüder, in Leben und Liebe verwandt,
bauet und schirmet, das Vaterland.
3. Im Land, wo Recht und alte Sitte walten,
strahlt auch des Glaubens alter Glanz;
da muß des Ganzen Heil sich wohlgestalten,
zum Guten kommt des Schönen Kranz.
Brüder, in Geist und Gemüte verwandt,
schirmet und zieret das Vaterland.
4. Da sprosst ein frei Geschlecht,
dem Herrn vertrauend,
wenn Feindeszorn mit Ketten droht;
im Herzen still der Ahnen Tun geschauend,
gehn freudig sie in Kampf und Tod.
Brüder, in Leben und Sterben verwandt,
zieret und segnet das Vaterland.
Text: Pfeiffer.
Wir fühlen uns zu jedem
Thun entflammet
1. Wir fühlen uns zu jedem Thun entflammet,
Das frommen soll dem Vaterland;
Wir achten uns aus einem Stamm entstammet,
Und legen liebend Hand in Hand.
Brüder, im Leben und Streben verwandt,
Pflanzet und bauet das Vaterland!
2. Allweit, vom Meer zum Eisesgurt der Höhen,
Allüberall ist Bienenfleiß,
Allüberall, wenn hoch die Banner wehen,
Ist kühner Muth zum Schlachtenschweiß.
Brüder, im Leben und Streben verwandt,
Bauet und schirmet das Vaterland.
3. Im Land, wo Recht und reine Sitten walten,
Strahlt auch der Wahrheit reiner Glanz;
Da muß des Ganzen Heil sich wohl gestalten,
Zum Guten kommt des Schönen Kranz.
Brüder, im Geiste der Freiheit verwandt,
Schirmet und zieret das Vaterland.
Verfasser unbekannt
Geschichte / Kommentar:
Das aus dem Handwerker Liederbuch von 1848
entnommene Lied Nr. 110 „Wir fühlen uns zu jedem Thun
entflammet“ haben zum Vergleich dem Text aus dem
„Allgemeinen Liederbuch von Silcher/Erk von 1919 Nr. 144,
S.129f. entgegengestellt. Der Autor wird dort als
„Pfeiffer“ benannt.
Der Text auf die Melodie von H. G. Nägeli
wurde an vier Stellen verändert. In Strophe 2/1 heißt es
„Allweit, vom Meer zum Eisesgurt der Höhen“ und in Zeile 5:
„Brüder, im Leben und Streben verwandt“. In der dritten Strophe sind es
„reine“ Sitten und der möglich Stein des
Anstoßes, in 3/5 heißt es „Brüder, im Geiste der Freiheit verwandt“.
Die martialische vierte Strophe mit dem „Herrn“ und
„Kampf und Tod“ wurde gänzlich weggelassen.
Quelle zu A (links):
Liederbuch für Handwerker-Vereine, Zweite
vermehrte Auflage, Hrgg. v.d. Berliner Handwerker Verein,
Johannisstraße 4, Druck und Verlag von Eduard Krause, Berlin
1848, Nr. 110, S. 141;
Erk/Silcher 1919 Nr. 144, S.