In die "Arbeit", die sich in dumpfen
Halle befinden würde, "tragen wir der Sonne Glut".
Heute müsse "das Gestern fallen"
und wir stürzen es "mit frohem Mut".
Es ist nicht einfach, diese Sprache
zusammenfassend darzustellen, daher folgen hier nur einige Stichworte:
Jugendblut, Flammenglut, die Fackel uns'rer Kämpfe. (3)
"Der Fabriken lärmend Singen"
"Hammerschlag und Amboßklingen" (4)
Dann aber verfällt der Autor in die
militaristische Schreibe jener Tage: "Stark und frei
schließt die Reih', die uns führt zum heil'gen
Streite!"
Es folgt (5) eine helle Morgenröte,
Glänzen und ein "rauchgeschwärztes Hirn",
geschmückt von "goldnen Sonnenkränzen" sei die
"ruß'ge Stirn", die dann plötzlich
"Frühling in die Lande" tragen würde.
Abschließen werden die Freunde herbei
gerufen, um sich die Hände zu reichen. Dann aber wieder will der
Autor freudig kühn streiten. Darüber hinaus stellt Kerkow die
Frage, ob "du an der Weltenwende uns'rer Tage Zukunft
blühn" sehe.
Die grauen Stunden schleichen
1. Die grauen Stunden schleichen,
der Tag will schlafen gehen.
Wie fremde Geister schwimmen
im Nebel leise Stimlen,
wir können's nicht verstehn.
2. Dies ist die Zeit der Trauer,
das Schicksal sucht und sucht,
im Finstern sickert Schweigen
und aus den Schächten steigen
die Sorgen tief verflucht.
3. Versunk'ne ferne Freuden,
wir wissen nichts als Leid.
Wir fühlen bang erschauern
und ducken uns und trauern
und altern vor der Zeit
4. Still, Weib, nur still, nicht weinen,
wir ahnen's selber kau.
Leis' Flüsterwort und Tränen
die müden Seelen sehnen
sich tief nach Schlaf und Traum.
Text: Otto Wohlgemuth
Melodie: Robert Götz
35 Ei, wie so töricht ist's
Ei, wie so töricht ist, wenn man's
betrachtet, wer einem Leineweber seine Arbeit verachtet,
Kein Mensch auf dieser Welt, der seine Arbeit
nicht bestellt,
jeder muß sagen: Leineweber muß man
haben.
2. Wenn ein klein's Kindlein zur Welt wird
geboren,
wir einem Leineweber seine Arbeit auserkoren:
in ein fein's Windelein wird es gewickelt ein,
Bänder gewebet man darum leget.
3. Wenn sich eine Jungfrau aufs schönste will
zieren,
muß sie dem Leineweber seine Arbeit anziehen:
ein feines Hemdelein, um und um Spitzelein,
ein neues Kleide zur Lust und Freude.
4. Kaiser und König und mächtige Herren
können den Leineweber seine Arbeit nicht
entbehren:
Ziehen sie in das Feld, sind vor dem Feind
gestellt,
zum Zeitaufschlagen Leineweber müssen's
haben.
5. Als unser Heiland zum Leiden i" kommen,
hat er dem Leineweber seine Arbeit genommen:
in ein fein's Tüchlein drückt er sein
Antlitz ein,
tät sich verneigen der Welt zum Zeichen.
Text: Altes Volkslied
Melodie: Altes Volkslied
Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt
(Nur in Werkgesang o. J.)
1. Glückauf, Glückauf! Der Steiger
kommt,
:,: und er hat sein helles Licht bei der Nacht, :,:
schon angezündt, schon angezündt.
2. Hat's angezündt, es gibt ein'n Schein,
und damit so fahren wir - bei der Nacht -
ins Bergewerk hinein.
3. Die Bergleut sein so hübsch und fein,
sie graben das feinste Gold aus Felsenstein.
4. Ade, nun ade, Herzliebste mein!
Und da drunten im tiefen finstern Schacht
da denk ich dein.
5. Und kehr ich heim zum Liebchen mein,
dann erschallt mein Bergmanns-Gruß
Glückauf, Glückauf!
Glück auf, Glück auf,
der Bergmann kommt
1. Glückauf! Glückauf! Der Bergmann
kommt
:,: und er hat sein Grubenlicht bei der Nacht. :,:
2. Schon angezündt; es gibt seinen Schein!
:,: Und so fährt er mutig dann bei der Nacht :
,:
3. Ins Bergwerk hinein, wo die Bergleut' sein,
:,: die da graben das Silber und das Gold bei der
Nacht :,:
4. Aus Felsenstein, im grauen Dämmerschein.
:,: Aber alle sind fröhlichen Muts in der
Nacht :,:
5. Bei schwerer Müh'. Er zaget nie,
:,: gedenket er der Lieben daheim bei der Nacht :,:
6. Unter Gottes Wacht. Bald kehret er zurück.
Dann erschallt des Bergmanns Ruf bei der Nacht:
:,: Glück auf! Glückauf! :,:
1740 aufgezeichnet
Tritt heran, Arbeitsmann
1. Tritt heran, Arbeitsmann,
tritt hervor aus hartem Bann,
alle, die dem Weltwerk dienen,
die beherrscht von den Maschinen,
:,: und wer dennoch lieben kann:
Tritt heran, Arbeitsmann. :;:
2. Räder droh'n, Flammen oh'n
donnernde Motoren fron.
Gottes sind die Kraftgewalten,
uns schuf er sie zu gestalten,
zu beherrschen den Dämon!
:,: Räder droh'n, Flammen loh'n,
zu beherrschen den Dämon, :,:
3. Meeresflut, Feuersglut,
Land und Werk sind Gottes Gut.
Aus den Klau'n des Dämons reißt es
durch die Kraft des heil'gen Geistes,
:,: daß es allein komm zu gut,
die's geschafft mit Schweiß und Blut. :,:
4. Werkertag, Hammerschlag,
jeder Tag ist Schöpfungstag!
Brüder, in der Liebe Namen,
singt gewaltig unser Amen!
:,: Werkertag, Hammerschlag:
Daß es Gott gefallen mag. :;:
Und wenn wir marschieren
Walter Gättke 28 6 7
Aus rechtlichen Gründen geben wir nur die
erste Zeile dieses Liedes wieder, da der Autor oder ein Verlag noch
Rechte darauf hat, wir aber den Rechteinhaber noch nicht ausfindig
machen konnten.
„Und wenn wir marschieren, dann leuchtet ein
Licht“ beginnt Walter Gättkes Lied. Das Lied würde
nicht nur „das Dunkel“ sondern auch Wolken strahlend
durchbrechen.
Etwas überraschen wird gesagt, dass
„wenn wir uns finden beim Marsch durch das Land“ würde
„in uns allen heiliger Brand“ glühen. (2) Das Bild des
Suchenden wird in die dritte Strophe übernommen und festgestellt,
dass, wenn man sich „im Sturme“ genähert hat,
würde „vor uns allen Neuland der Tat“ ragen. (3)
Mit dem „Volks aus der Tiefe“ und
„du Volk in der Nacht“
folgen wieder eigenwillige, ja vielleich muss man
sagen sektiererische Bilder, in denen einer fiktiven Personen geraten
wird, das Feuer nicht zu vergessen und auf der Wacht zu bleiben (woher
auch immer dieses Feuer kommen mag.) (4)
M Englert 1914 H. Claudius 20 11 12
Wir Bergleute hauen fein
Volkslied
Kapitel:
V. Lob des Alltags (Nr. 28 , o. J.) oder
II. .Volk aus der Tiefe (Nr. 12, S. 13 / 1930)
1. Wir Bergleute hauen fein
Wir Bergleute hauen fein aus dem Stein
Gold, Silber und Erzgestein;
da wir alzeit Gott vertrauen,
in dem Schacht,