ALAL-oben-25.jpg
0-Politik-11c.jpg
 
Arbeiterliedarchiv
Lancken
Reinh-4-6bx.bmp
im e.V.
Musik von unten
Bibel und Flinte

1. Was treiben wir Deutschen in Afrika?
Hört, hört!
Die Sklaverei wird von uns allda
zerstört.
Und wenn so ein Kaffer von uns nichts will,
den machen wir flugs auf ewig still
Piff paff, piff paff, hurra!
O glückliches Afrika!

2.  Wir pred’gen den Heiden das Christentum.
Wie brav!
Und wer’s nicht will glauben, den bringen wir um
Piff, paff!
O selig die „Wilden“, die also man lehrt
Die „christliche Liebe“ mit Feuer und Schwert
Piff paff, piff paff, hurra!
O glückliches Afrika!

3.  Wir haben gar „schneidige“ Missionär,
Juchhei!
Den Branntwein, den Krupp und das Mausergewehr,
Die drei.
So tragen „Kultur“ wir nach Afrika.
Geladen! Gebt Feuer! Halleluja!
Piff paff, piff paff, hurra!
O glückliches Afrika!
Andere Titel: 
Text: unbekannt,
Melodie: Es ritten drei Reiter zum Thore hinaus, (,Es klappert die Mühle am rauschenden Bach’)
Noten:
Vorlage:
Kategorie: Vom Kaiserreich zum 1. WK,

Zeit: Vom Kaiserreich zum 1. WK,
Geschichte / Kommentar: 

Das Antikoloniallied befindet sich im „Demokratisches Liederbuch“ 1895 aus Stuttgart, herausgegeben von einer „Kommission des Demokratischen Vereins in München“ herausgegeben. Die es wiederum dem „Heilbronner Liederbuch“ entnommen hatten. Es taucht als ein seltenes Beispiel in einer Zeit auf, in der die pro Koloniale Stimmung im Deutschen Reich vorherrschend war. Im Berliner Tiergarten wurden beispielsweise zur gleichen Zeit Menschen aus den Kolonien wie wilde Tiere in Käfigen vorgeführt und in Hamburg konnte man bei Hagenbeck so genannte „Völkerschauen“ besuchen.

Geschrieben wurde das Lied auf die einfache und unbeschwerte, aber feinsinnige Melodie ,Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus’, zu der Ernst Anschütz bereits 1824 den Text ,Es klappert die Mühle am rauschenden Bach’ verfasst hatte.




Quelle:

Liederbücher der Arbeiterbewegung im 19. Jh.
Demokratisches Liederbuch. Liederbuch zum Gebrauch der Volksvereine, Stuttgart, 1895, Nr. 42 S. 45;
Konrad Beißwanger, Freie Klänge, Nürnberg o.J. (ca. 1900), Nr. 32,

spätere Aufarbeitungen:
Thomas Friz, Erich Schmeckenbecher, Zupfgeigenhansel, Es wollt ein Bauer früh aufstehn. 222 Volkslieder, Dortmund 1986, S. 338f.
Werner Hinze, „Hier hat man täglich seine Noth“. Lieder von Auswanderern, Hamburg 2009, S. 101 und 154
Werner Hinze (Hg.), Historisch-politische Lieder aus acht Jahrhunderten, Kiel 2009

 
 
 
 
A
J
S
B
K
T
C
L
U
D
M
V
E
N
W
F
O
X
G
P
Y
H
Q
Z
I
R
Home  
Aktuelles / Termine
Liederwerkstatt
Publikationen

Volksliedarchiv Lancken

Arbeiterliedarchiv Lancken
Stichworte 
Zeit / Epoche 
Bauernkrieg,
Freiheitskriege,
Vaterland,
Heimat,
Hymne,
Polenlieder,
Deutsch-Französischer Krieg 1870-71,
Sedanfeier,
Handwerksburschen
Deutscher Bund (1815-66)
1848
Norddeutscher Bund (‘66-71)

DAS
Instrumentalmusik
Vagabund Kunde Monarch
Vom Kaiserreich zum 1. WK
1. Mai / 8 Stundentag
Soldatenlied

Weimarer Republik
Frontkämpferlied
Jugendbewegung
Partei / Gruppe
Sport - Radfahrer - Turner
Agitprop
Frauen / Emanzipation
Liedverbote
Bauern - Landagitation
Feiern, Fest usw.

Nationalsozialismus u. 2. WK
BRD
DDR

Personen
Synonyme
Berufe / Geschäfte
Glaube / Einstellung
Liederbuch