Zum Kampf!
1. Wach auf, o Volk, und säume nicht
Und rüste zum Gefecht!
Erhebe dich und säume nicht,
:,: Es gilt dein gutes Recht! :,:
Du musst der höchsten Güter dein,
Erkauft um kostbar Blut.
Mein Volk nun wieder Hüter sein,
:,: O hüt’ sie treu und gut! :,:
2. Mußt deines Schicksals Lenker sein,
Lenk’ es zum guten Ziel!
Willst deines Rechts du Henker sein?
:,: Dein Recht steht auf dem Spiel! :,:
Was du dir heiß erstritten hast,
Das ist vom Feind bedroht,
O denk, was du erlitten hast,
:,: Denk aller Pein und Noth! :,:
3. Laß dich, o Volk, belügen nicht
Durch falscher Freunde Schaar!
Und laß dich auch betrügen nicht,
:,: Dein Recht ist in Gefahr! :,:
Den süßen Reden traue nicht,
Wenn der Versucher naht,
Auf schöne Worte baue nicht,
:,: Den Worten fehlt die That! :,:
Geschichte / Kommentar:
Das Lied aus dem Ende des 19. Jahrhunderts konnten
wir nur in den beiden Ausgaben von Max Kegels Sozialdemokratischen
Liederbuch von 1891 und 1897 entdecken.
Der Autor, Friedrich Stolze (21. November 1816,
Frankfurt a. M. - 28. August 1891), war eigentlich als Dialektdichter
und Herausgeber der Frankfurter Laterne bekannt, doch offensichtlich
auch der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung verbunden. (Aus: Konrad
Beißwanger, Stimmen der Freiheit. Blüthenlese der
hervorragendsten Schöpfungen unserer Ar-beiter- u. Volksdichter,
Nürnberg 1901, S. 699)
Quelle:
Max Kegel’s Sozialdemokratisches Liederbuch,
Stuttgart 1891 (3. Aufl.), S.
Max Kegel’s Sozialdemokratisches Liederbuch,
Stuttgart 1897 (8. Aufl.), S. 102