Still steht das Herz.
Grablied.
1. Still steht das Herz, das Herz, das warm
geschlagen
Für Recht, für Wahrheit und für
Licht,
Das voll von Lieb’, von Lieb’ und ohne
Zagen
Den Trug beküämpft und wankte nicht.
Ach, in der Blüthe seiner Jahre,
Vom Harten Arbeitsjoch erschlafft,
Liegt stimm und kalt es auf der Bahre,
Vom Tod, vom Tod ist es dahingerafft.
2. Ruh’ treues, treues Herz im stillen
Frieden,
Von Lied und Schmerz bist du befreit,
Du hat die Pflicht, die Pflicht, die dir
beschieden,
Getreu erfüllt in deiner Zeit;
So wollen in die Gruft wir senken,
O Theurer, dich mit tiefem Schmerz,
Und ein getreues Angedenken
Sll dir, soll dir bewahren unser Herz.
Geschichte / Kommentar:
Das „Grablied“ schrieb J. Stern, die
Melodie ist von R. Brenner (im „Freien Sänger“ Heft
52). Gefunden haben wir das Lied nur in Max Kegel’s
Sozialdemokraischen Liederbuch aus dem Jahr 1897.
Quelle:
Max Kegel’s Sozialdemokratisches Liederbuch,
(8. Aufl.), Stuttgart, 1897, S. 7.