Bruno Schönlank
(1891 - 1965)
Der Lyriker, Dramatiker, Dichter für
Sprechchöre, Roman- und Hörspielautor Bruno Schönlank
wurde am 31. Juli 1891 in Berlin geboren. Der Sohn des Journalisten
Bruno Schönlank. besuchte das Gymnasium, eine Ackerbauschule und
arbeitete als Buchhandelsgehilfe.
1915 (während des Ersten Weltkrieges) wurde
er wegen der Teilnahme an einer Friedensdemonstration verhaftet und
danach eingezogen. In der Zeit der Novemberrevolution hatte er
Sympathien für die Spartakusgruppe, war aber später
sozialdemokratisch organisiert. Arbeitete auch bis 1933 als Redakteur
mehrerer sozialdemokratischer Zeitungen. Nach der Machtergreifung der
Nationalsozialisten emigrierte er 1933 in die Schweiz und ließ
sich in Zürich nieder, wo er auch am 1. April 1965 starb.
Seine Werke sind überwiegend von
linkssozialdemokratisch geprägt und in einem abstrakt symbolischen
Stil gehalten. Vor allem seine Sprechchöre gelten als bedeutsam
für die Entwicklung dieser Gattung.
Sein Nachlass befindet sich im Besitz des
Fritz-Hüser-Instituts.
Seine Lieder sind hauptsächlich in
Liederbücher sozialdemokratisch geprägter Herausgeber
dokumentiert, dazu gehörte auch der Deutsche
Arbeiter-Sängerbund. In der Männer-Chorsammlung von Alfred
Guttmann im Jahr 1929 sind die folgenden Lieder enthalten:
Nr. 18. Auf, stürmt die Barrikaden –
Barrikadensang – (Schönlank – Volksweise)
Nr. 25. Der heiße Arbeitsrhythmus fliegt
– Arbeitsrhythmus – (Schönlank – Tiessen)
Nr. 28. Auf, Völker, auf - Kampfhymne –
(Schönlank – Wagner).
Nr. 29. Jauchzt und jubelt – Fahnenschwur
– (Schönlank – Bach).
Nr.. 30. Wachet auf, wacht auf zum Sturme –
Wächterruf – (Schönlank – Nicolai/Bach).
Nr.. 40. Wir waren Knecht – Klirr, Sense,
Klirr – (Schönlank – Lendvai).
Nr. 46. Laßt die düstren Straßen
dröhnen – Dröhnende Straße –
(Schönlank – Spoh).
Nr. 62. Muß man krank sein –
Krankenhaus – (Schönlank – Tiessen) und
Nr. 63. Wir fühlen kaum das Jahr –
Gefängnis – (Schönlank – Tiessen).
Nr. 67. Heb t an den Sang – Trauergesant
– (Schönlank / Wagner – Wagner).
Nr. 71. Musik, umrauscht vom Flügelschlage
– An die Musik – (Schönlank –
Bruckner).
Nr. 84. Sei gepriesen, du stahlend helle Sone
– Sonnen-Hymne – (Guttmann / Schönlank –
Mussorgski).
Nr. 87. Wir Armen wollen singen – Mailied
der Armen – (Schönlank – Volksweise).
Nr. 94. Schenket, Nächte Sterngefunkel
– Völkerfrühling – (Schönlank –
Smetana).
Nr. 163. Frau Nachtigall – Frau Nachtigall
– (Volkslied – Volksweise).
Nr. 173. Komm mit mir zum frohen Reigentanz
– – (Schönlank – Volksweise) und
Nr. 174. Nacht, süßer Trost –
– (Schönlank – Volksweise).
Nr. 187. Es war im Mai der schönen Zeit
– Im Mai – (Schönlank – Moniot
d’Arras).
Nr. 224. Tra-la-la- de profundis –
– (Schönlank – Berliou).
Nr. 225. Sieh meiner bunten Blumen Zier –
Nimm meine bunten Blumen hin – (Schönlank –
Bizet).
Nr. 245. Herrlich läßt sich’s
singen – – (Schönlank – Offenbach).
Nr. 254. Ich hab ein neues Ding gedreht –
– (Schönlank – Senfl).
Nr. 255. Jagt nur nach Geld und Weltrekord –
Ihr könnt mich wo betrachten – (Schönlank –
Volksweise).
Nr. 256. Wählt immer mehr Parteien –
Wahlrummel – (Schönlank – Volksweise).
Aus rechtlichen Gründen dürfen wir die
Lieder leider nicht dokumentieren.
Alfred Guttmann: Vorwort zur Chorsammlung des
Deutschen Arbeiter-Sängerbundes, Männer-Chöre. Partitur.
Verlag des DAS, Berlin, 1929, S. 861-
Werke (Auswahl) nach Wikipedia
In diesen Nächten. Gedichte. Berlin: Verlag Paul Cassirer, 1917.
Ein goldner Ring, ein dunkler Ring. Gedichte. Berlin: Verlag Paul Cassirer, 1919.
Brennende Zeit. Tragödie.
Berlin: Seehof, 1920.
Grossstadt. Chorwerk.
Berlin: E. Laub, 1923.
Großstadt-Märchen. Berlin: Verlag für Sozialwissenschaft, 1924. Neuauflage:
Das Kraftbonbon und andere
Großstadtmärchen. Berlin:
Büchergilde Gutenberg, 1928.
Ein Frühlings-Mysterium. Dramatisches Chorwerk in fünf Aufzügen. Berlin:
Verlag für Sozialwissenschaft, 1925.
Seid geweiht! Ein
Sprechchorspiel zur Jugendweihe. Berlin: Arbeiterjugend-Verlag, 1927.
Agnes. Ein Roman
aus der Zeit des Sozialistengesetzes. Berlin: Der Bücherkreis,
1929. Neuauflage: Berlin: Info-Buchverlag, 1948.
Fiebernde Zeit. Sprechchöre und Kantaten. Arbon: Genossenschaftsdruckerei, 1935. Deutsches
Exilarchiv 5248 (enthält zwischen 1919 und 1932 geschriebene
Sprechchöre).
Schweizer Märchen. Zürich: Fraumünster-Verlag, 1938.
Lass Brot mich sein. Ausgewählte
Gedichte. Zürich: Oprecht, 1940.
Mein Tierparadies. Zürich:
Artemis-Verlag, 1949.
Funkenspiel. Zürich:
Alpha-Presse, 1954.
Literatur
Jon Clark; Wilfried van der Will: Schoenlank, Bruno. In: Neue Deutsche Biographie (NDB).
Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN
978-3-428-11204-3, S. 418 f. (Digitalisat).
Kurzbach: Autorenlexikon, 1950.
Kürschner deutscher Literaturkalender.
Lexikon sozialistischer, deutscher Literatur, 1973.
Clark, Jon: Bruno
Schönlank und die Arbeitersprechchorbewegung, 1984. Zugl.: Bremen, Univ., Diss., 1979.
Kurt Böttcher (Hrsg.): Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller, 2, 1993.
Walther Killy: Deutsche
Biographische Enzyklopädie, 1998.
Andrea Teubel (Hrsg.): Bruno Schönlank – ein Dichter der
Großstadt : Lesebuch und Bestandsverzeichnis seines
literarischen Nachlasses, 2004.
Schoenlank, Reinhold.
In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche
Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage.
Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.