Die Revolution
1. Nun rüstet eure Waffen
zu männlichem Gefecht,
jetzt müssen wir uns schaffen
die Freiheit und das Recht.
Wohl Manchen bangt und schauert
daß solche Kämpfe droh’n,
doch unabwendbar lauert
Die Revolution!
2. Die uns von unsern Sehern
mit Schrecken prophezeit,
die Tage trüb’ und ehern
sie nah’n zu dieser Zeit;
sie nah’n wie Nordwindswehen
in schneidend scharfem Ton
wir müssen sie bestehen
Die Revolution!
3. Noch stehen wir und sehen
in’s Meer vom hohen Thurm,
doch wie wir forschend spähen,
erhebt sich schon der Sturm,
der Sturm vor dem mit Zittern
Altar erbbt und Thron,
mit donnernden Gewittern
Die Revolution!
4. Wir mußten lange dürsten –
sie tranken unsern Wein,
die Pfaffen und die Fürsten –
nun soll es anders sein.
Wir ließen feig uns sprechen,
uns lange sprechen Hohn,
nun aber soll uns rächen
Die Revolution!
Geschichte / Kommentar:
Das Lied, das Julius Schanz auf die Melodie
„Wenn alle untreu werden“ schrieb, haben wir nur in dem
Londoner Liederbuch von 1889 gefunden.
Quellen:
Liederbücher der Arbeiterbewegung im 19. Jh.
Sozialdemokratisches Liederbuch. Sammlung
revolutionärer Gesänge, 12. Auflage, German Printing and
Publishing Co., London 1889, Nr. 58, S. 82;