In der Ferne
1. Nun leb’ wohl, du kleine Gasse,
nun leb’ wohl, du stilles Dach!
Vater, Mutter sahn mir traurig
:,: und die Liebste sah mir nach. :,:
2. Hier in weiter, weiter Ferne,
wie’s mich nach der Heimat zieht!
Lustig singen die Gesellen,
|: doch es ist ein falsches Lied. :|
3. Andre Städtchen kommen freilich,
andre Mädchen zu Gesicht;
ach, wohl sind es andre Mädchen,
|: doch die eine ist es nicht. :|
4. Andre Städtchen, andre Mädchen,
ich da mitten drin so stumm!
Andre Mädchen, andre Städtchen,
|: o wie gerne kehrt ich um! :|
Geschichte / Kommentar:
Den Text schrieb Albert Graf Schlippenbach 1833
auf die Melodie „So viel Stern’ am Himmel stehen“. Er
wurde zuerst im „Liederbuch für Künstler“ von
Kugler und Reinick (S. 150) veröffentlicht.
Die vorliegende Melodie allerdings ist von
Friedrich Silcher (Volkslieder, 11. Heft Nr. 4, um 1853-55).
Quelle:
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche
Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert, Leipzig 1895, Nr. 493,
S. 370.
Friedrich Silcher und Friedrich Erk, Allgemeines
Deutsches Kommersbuch, 1919, Nr. 409, S. 375f.