Lassalle hoch!
1. Lassalle, das war ein Held,
der stets sich in den Kampf gestellt;
fürs Volk hat er gestritten viel,
des Volkes Freiheit war sein Ziel.
Bedrückten war er stets ein Hort,
mutig, kraftvoll scholl sein Wort,
es wirbelt auf aus tiefem Leid
das Volk zum Siegesstreit!
2. Es sollt’ nicht länger sein,
daß bitt’’re Not und Pein
des Volkes Mark und Kraft verzehr’,
damit der Geldsack sich vermehr’;
der Arbeit ihren Lohn!
Das Volk, es weiß jetzt schon,
daß es allein die Werte schafft
durch seiner Hände Kraft.
3. Der Schlachtruf schallt,
er widerhallt;
alles um Lassall’ sich schart,
entschlossen seine Rechte wahrt.
Klar zum Gefecht,
’s gilt unser Recht;
ein End’ der Not!
Auf! Sieg oder Tod!
:,: Wir wollen unerschrocken diesen Kampf
vollenden,
der Sieg, erruht ja in unsern Händen.
Und mach auch der Fein Kartätschen
spei’n, wir siegen doch,
Wie bleiben treu Lassall’, :,: Laasalle
hoch! :,: :,:
Geschichte / Kommentar:
Das Lied haben wir nur in dem
„Österreichischen Proletarier Liederbuch“ aus dem Jahr
1914 von Heinrich Schoof gefunden. Es ist ein Paradebeispielt für
den Personenkult um Lassalle, doch Personenkult hat es auch um andere
gegeben. Der Herausgeber vermerkt dazu:
„Wir bringen das Lied trotz seiner etwas
holprigen Reime zum Abdruck, weil es noch unter dem Ausnahmszustand
neben dem „Lied der Arbeit“ zu den meistgesungenen
Proletarierliedern in Oesterreich gehörte.“
Quellen:
Österreichisches Proletarier Liederbuch,
bearbeitet von Heinrich Schoof, Wien 1914 (6. Aufl.), Nr. 8, S. 18.
Inge Lammel, Nr. 235, S. 43 zufolge sind
die 1. Aufl. von 1899 (Hugo Heller); die 2. von 1900; 3. (Viktor Stein)
= 1905; 4. Aufl. = 1904; 5. Aufl. = 1908. Das Titelbild stammt von der
8. Auflage.