ALAL-oben-25.jpg
0-Reihe-9-Mischung1.jpg
 
 
Arbeiterliedarchiv
Lancken
Vagabundenlied 

1.
K’ruim anu, b’luim anu,
lich’- wod jom tow nassim t’laj al gabe t’laj,
Halaluja, halaluja, halaluja
ad b’li daj, w’halew karua
w’choew, w’halew jaron jaria mini ch’ew.
Chewraja bou el tohu w’el bohu mib’li ladaat
sch’mo hu, jancheni hago ral.
A ni kundass boreach,
tamid ani ssameach ermol urwa poreach,
hajom boer hadam,
lachmi lechem oni,
haohel hu m’oni mi ham’uschar kamoni, ka
moni hapoel; mi schejesch lo,
mi scheen lo, mi schejesch lo hainu hach.


1. Zerfetzt und zerlumpt sind wir.
Zur Feier des Tages wird der Rock geflickt.
Halleluja, halleluja, halleluja,
ohne Ende! Ist auch das Herz zerrissen und wund,
Jubelt doch das Herz bei allem Schmerz.

2. Genossen, kommt mitsammen, auf Geratewohl!
Ohne daß man den namen kennt,
Führt das Schicksal mich herum.
Ich bin ein Vagabund, immer bin ich lustig,
Gestern noch ein flügger Rabe, heute kocht das Blut.

3. Mein Brot ist Brot der Armut,
Das lose Zelt ist meine Wohnstatt.
Wer ist so glücklich wie ich, wie ich, der Arbeiter?
Wer besitzt, wer nicht besitzt,
Wer besitzt, alle sind sie gleich!


Andere Titel: 
Text: unbekannt,
Melodie: unbekannt,
Noten:
Vorlage:
Kategorie: Vagabund Kunde Monarch, Juden,

Zeit: 1930er Jahre,
Geschichte / Kommentar: 

Das Lied befindet sich in einer Neuausgabe eines jüdischen Liederbuches, das zuerst 1935 in Hamburg verlegt worden war. Durch die Initiative von Rainer Licht vom e. V. Musik von unten hat es der Verlag Dölling und Galitz geschafft, das Liederbuch mit neuem Leben füllen. Das Vagabundenlied bietet sich nun für den Verein an auch an dieser Stelle erwähnt zu werden.

Der erste Teil dieses Liedes dessen Autor und Komponist unbekannt sind, findet sich in anderer Fassung auch in der Sammlung „Ne Palestinean Folk Songs“, herausgeg. von A. W. Binder, Bloch Publ. Comp., Inc. New York City 1926, unter dem Titel „Halleluja“. Miriam Gillis-Carlebach schreibt zur Erklärung u.a.:

„Da wir alle nicht so gut hebräisch konnten, haben wir, wenn wir einzelne Worte nicht recht verstehen konnten, einfach etwas dazu erfunden, was sich reimte. Wir haben Parodien auf deutsch erfunden. Zum Beispiel steht im Original: Lachmi léchem óni, haólhel hu meóni, „Unser Brot ist ein Armutsbrot, wir wohnen im Zelt“. Daraus haben wir gemacht: ‘lach mi lechem oni, die Riecke hat kein money …’“


Miriam Gillis-Carlebach wurde geboren 1922 in Hamburg, lebt seit 1938 in Israel. Prof. Gillis-Carlebach ist Erziehungswissenschaftlerin, Fakultät der Judaistik, Direktorin des Joseph-Carlebach-Instituts an der Bar-Ilan Universität, Israel. Forschungsschwerpunkte: Joseph Carlebach, Werke und Wirken; deutsch-jüdische Geschichte der Neuzeit.



Quellen: 

Jos. Jacobsen / Erwin Jospe, Hawa Naschira / Auf! Laßt uns singen! Liederbuch für Unterricht, Bund und Haus, Leipzig u. Hamburg 1935 (Anton J. Benjamin AG). Reprint Hamburg 2001 (Dölling und Galitz Verlag), S. 22f. Erkl. S. 259f.:




 
 
 
 
 
Reinh-4-6bx.bmp
 
A
J
S
B
K
T
C
L
U
D
M
V
E
N
W
F
O
X
G
P
Y
H
Q
Z
I
R
Home  
Aktuelles / Termine
Liederwerkstatt
Publikationen

Volksliedarchiv Lancken
Das Volkslied
Historisches Lied
Hochzeit und Ehestand
Berufständisches Lied
Kinderlied
Volkstanz
Heimatlied
Balladen
Sitte und Brauch
Tod und Begräbnis
Das erotische Lied

Arbeiterliedarchiv Lancken
Stichworte 
Zeit / Epoche 
Bauernkrieg,
Freiheitskriege,
Vaterland,
Heimat,
Hymne,
Polenlieder,
Deutsch-Französischer Krieg 1870-71,
Sedanfeier,
Handwerksburschen
Deutscher Bund (1815-66)
1848
Norddeutscher Bund (‘66-71)

DAS
Instrumentalmusik
Vagabund Kunde Monarch
Vom Kaiserreich zum 1. WK
1. Mai / 8 Stundentag
Soldatenlied

Weimarer Republik
Frontkämpferlied
Jugendbewegung
Partei / Gruppe
Sport - Radfahrer - Turner
Agitprop
Frauen / Emanzipation
Liedverbote
Bauern - Landagitation
Feiern, Fest usw.

Nationalsozialismus u. 2. WK
BRD
DDR

Personen
Synonyme
Berufe / Geschäfte
Glaube / Einstellung
Liederbuch





im e.V.
Musik von unten