Gustav Jungbauer
(1886 - 1942)
Gustav Jungbauer ist am 17. Juli 1886 in Oberplan
im Böhmerwald, Bezirk Krumau geboren.
Nach dem Besuch des deutschen Gymnasium in Krumau
in Südböhmen studierte Jungbauer Germanistik an der
deutschen Karl-Ferdinands-Universität Prag. Er beendete das
Studium 1909 mit der Promotion zum Dr. phil.. Nach der
Lehramtsprüfung war er von 1910 bis 1914 Lehrer an der
höheren Staatsgewerbeschule in Reichenberg in Nordböhmen. Er
war Teilnehmer des Ersten Weltkrieges, geriet in russische
Kriegsgefangenschaft. Er floh aus einem Lager in Turkestan nach
Böhmen. 1919-1921 sollte er in Sowjetrussland im Auftrag des
Tschechoslowakischen Roten Kreuzes die Rückführung von
Kriegsgefangenen erreichen.
1922 habilitierte er sich an der Deutschen
Universität Prag und wurde 1923 „Nachfolger von Adolf
Hauffen. Jungbauer wurde 1930 zum nicht besoldeten
außerordentlichen Professor ernannt und stieg 1933 zum besoldeten
außerordentlichen und 1937 zum ordentlichen Professor auf.
„Bei der sogenannten Reinigungsaktion des
Lehrkörpers der unter dem deutschen Protektorat in Prag
fortbestehenden Deutschen Karls-Universität 1939 wurde Jungbauer
mit dem Einverständnis Reinhard Heydrichs auf dem Lehrstuhl
für deutsche Volks- und Altertumskunde belassen.[2] Seine
Assistentin war ab 1936 die Volkskundlerin Hertha Wolf-Beranek
(1912-1977), die kurz vor seinem Tod 1942 bei Jungbauer
promovierte.“ (Wikipedia 13.8.2021)
Jungbauer war Mitglied zahlreicher, das deutsche
Volkstum in der Tschechoslowakei fördernder Gesellschaften und
Vereine. In seiner Geburtsstadt Oberplan war er 1923 Mitbegründer
des Böhmerwaldmuseums, das aus Stiftungen und Nachlässen
aufgebaut wurde.[4] Von 1928 bis 1938 war er Herausgeber der
Sudetendeutschen Zeitschrift für Volkskunde und Schriftleiter der
Beiträge zur Sudetendeutschen Volkskunde. Eine Gedenktafel am
Friedhof von Horní Planá (Oberplan), wo sein Grab
erhalten ist, erinnert an ihn.
Jungbauer starb am 23. Oktober 1942 in Prag.
Verweise: