Jetzt geht der Marsch ins Feld
1. Jetzt geht der Marsch ins Feld,
der Kaiser braucht Soldaten,
wir sind Soldaten um das Geld.
Der Kaiser der tut schlafen,
Soldaten die müssen wachen,
dazu sind sie bestellt,
dazu sind sie bestellt.
2. Der Kaiser sitzt am Thron,
in der einen Hand das Zepter,
denn er, er trägt die Kron;
in der andern Hand das blanke Schwert,
das nichts als Krieg und Streit begehrt,
kein Frieden und kein Pardon.
3. Soldat, du junges Blut,
du bist so hoch geboren,
hast immer frohen Mut;
drum wenn die Kanonen brausen,
so darf es dir nicht grausen,
wer Glück hat kommt davon,
wer Angst hat springt davon.
4. Jetzt steht die Zeit am Rhein,
des Kaisers Franzens Töchterlein
Marie Luis, du gehört mein.
Ganz Frankreich ist mein eigen,
Haus Östreich ist mein eigen,
vereinigt muß es sein.
Geschichte / Kommentar:
Ein Lied aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Aus
den vorliegenden Quellen, ergibt sich folgendes vorläufiges Bild:
Nach Kutscher gibt es zu dem Liede „Jetzt
geht der Marsch ins Feld“ (Seite 77) zwischen Strophe 3 und 4
noch diese:
Ein adelige Dam
die schläft bei ein’m Soldaten
aus lauter Liebesflamm.
Es klingt ihr in den Ohren:
Soldaten sind geboren
aus ritterlichem Stamm.
Scherrer gibt nur Strophe 1 und 2 unter den Noten
an.
Linau (Schwert und Leier 1914) hat drei Strophen
(auch in der großen Ausgabe mit Noten)
1. Jetzt geht der Marsch ins Feld!
Zu Wasser und zu Lande
sind wir Soldaten ums Geld,
zum Krieg und auch zum Schlagen;
Soldaten müssen es wagen,
:,: dazu sind si bestellt. :,:
2. Frisch auf, Soldatenblut!
Wir sind dazu geboren,
fasst einen frischen Mut.
Obschon die Kugeln sausen,
lasset euch davor nicht grausen:
wer’s Glück hat, kommt davon.
3. Der Kaiser träge die Kron’,
in einer Hand das Szepter;
denn ersitzt auf dem Thron.
Ein blankes Schwert an seiner Seit’
Trägt er zum Krieg, zum Streite,
zum Frieden und Pardon.
Klabund dokumentiert nur die folgenden beiden
Strophen:
Jetzt geht der Marsch ins Feld,
Der Kaiser braucht Soldaten,
Soldaten müssen sein;
Der Kaiser, der tut schlafen,
Soldaten müssen wachen,
:;: dazu sind sie bestellt. :,:
2. Der Kaiser sitzt am Thron,
In der einen Hand das Zepter,
Denn er, er trägt die Kron,
In der andern Hand das lange,
Das lange, blanke Schwert,
Das nichts als Streit begehrt,
Kein Frieden und kein Pardon.
Ergänzend dazu schreibt er auf S. 306:
Aus Österreich. Bei Preuß, Unsere
Lieder, noch eine Strophe:
Jetzt steht die Zeit am Rain,
Des Kaisers Franzens Töchterlein
Marie Luise, du g’hörest mein.
Ganz Frankreich ist mein eign,
Haus Östreich ist mein eigen,
Vereinigt muß es sein.