Ins Städtchen rückt das Bataillon
1. Ins Städtchen rückt das Bataillon
Mit Trommelschlag und Hörnerton,
Und wer schon an Ermüdung litt,
Marschiert jetzt mit im festen Tritt.
2. Neugierig schaut aus manchem Haus
Ein liebliches Gesicht heraus
Und sieht mit vielem Wohlgefall’n
Die schmucke Schar vorüberwall’n.
3. Und eilig fragt man den Fourier:
„Sind hübsche Mädel im
Quartier?“
Und der Fourier, er lächelt still –
Man weiß schon, was er sagen will.
4. Und wird nun ins Quartier gerückt,
Wirtstochter gar so freundlich blickt;
Jetzt schaut sie froh und heiter drein,
Wie aber wird’s beim Ausmarsch sein?
Klabund (identisch bei Weltkriegssammlung)
Schwert und Leier hat noch eine 3. Strophe, die
anderen sind identisch.
3. Lieb’ Mädel, warum lächelst du?
Man warf dir zwar ein Küsschen zu;
doch lächle mehr, wenn der Soldat
ein Küsschen dir genommen hat.
Geschichte / Kommentar:
Das etwas einfältige Soldatenlied von A.
Mörner zeigte wurde laut Lienau (Schwert und Leier) auf die
Melodie „Steh' ich in finst'rer Mitternacht“ gesungen. Es hat
wohl keine so große Wirkung in der Zeit des Ersten Weltkrieges.
Wir können die folgenden drei Quellen aufzeigen:
Robert Lienau, Schwert und Leier. 303 erste und
fröhlich deutsche Vaterlands-Solden- und Volkslieder. Dritte Aufl.
(51.-80. Tsd.), Berlin 1914. Nr. 58.
Klabund [Alfred Henschke], Das deutsche
Soldatenlied, wie es heute gesungen wird, München 1916. Nr. 138.
Weltkriegs-Liedersammlung. Mit Unterstützung
der Weltkriegsbücherei-Stuttgart, der Deutschen
Bücherei-Leipzig und zahlreicher Kriegsteilnehmer bearbeitet und
ausgewählt, Dresden 1926 S. 578.