In Serbien sind
viele …
1. Und in Serbien
sind viele gefallen
Und in Serbien
sind viele gebliebn,
Ja da haben zwei
stürmische Mächte
Einander so heftig
gestritten.
2. Und es waren
zwei gute Kameraden,
Die haben sich
geschworn, treu zu bleibn,
Und sollte von uns
einer fallen.
Der andre den
Eltern heimschreibn.
S. 444
3. Und es kam eine
Kugel geflogen,
Durchbohrte dem
andern das Herz,
Für die
Eltern da war es ein Kummer,
Für sein
Liebchen da war es ein Schmerz.
4. Und der Mond
mit dem bleichen Gesichte,
Die Sterne mit
funkelnden Augn,
Die leuchten ins
Grab der Soldaten,
Die ihr Heimat
wohl nimmermehr schaun.
5. Und als nun die
Schlacht war zuende,
Kehrt mancher
zurück ins Quartier,
Und Franz David,
der hat sich gewendet
An den Bleistift
und an das Papier.
6. Jetzt schrieb
er mit zitternden Händen
Den betroffenen
Eltern nachhaus.
Euern Sohn hat
eine Kugel getroffen,
Liegt in Serbien,
steht nimmer auf.
Quelle:
Geschriebenes
Liederbuch des I. T. Haischberger,
Goisern, Oberösterreich (1937 an
das Volksliedarch. Linz; noch ohne
Signatur). Nach Wolfgang Steinitz (M1. (038.), S. 443f.
Außerdem bei
Steinitz als Quelle verzeichnet:
014. A 118 667.
- Liederheft der Rosalia Neff,
Saderlach, Banat: „In Serbien
sind viele gefallen.
In Italien saint
file gefalen.
(016. A 140 557.
Pari, Ungarn)
Versionen ohne
Ortsangabe zum Beginn:
Zwei Kameraden,
die haben sich's geschworen,
Daß der eine
dem andern treu bleibt.
(011. A 108 253
- 1918, Soldatenlied: 2).
Es waren zwei
bluttreue Freunde
… Euer Sohn
ist von der Kugel getroffen."
(013. A 0129 879).