Ich ziehe meine Straße 
    
    
        
 
    
    
        1. Ich ziehe meine Straße  
    
    
        mit lerchenfrohem Klang,  
    
    
        so lustig wie mein Liebchen,  
    
    
        so lustig ist mein Sang. 
    
    
        Den Ranzen auf den Rücken,  
    
    
        mein frisches leichtes Blut,  
    
    
        |: Mein Liedchen in der Kehle :| :  
    
    
        ist all’ mein Hab und Gut :| 
    
    
        Tra la la la etc. 
    
    
        
 
    
    
        2. Und in der kühlen Schenke,  
    
    
        da kehr’ ich durstig ein,  
    
    
        im Fasse, tief im Keller,  
    
    
        da liegt der rote Wein.  
    
    
        Was stehst du, holdes Mädchen,  
    
    
        so scheu, so bang’ von fern? 
    
    
        Zwei rote, frische Lippen, –  
 
    
    
        die küss’ ich gar zu gern.  
    
    
        Tra la la la etc. 
    
    
        
 
    
    
        3. Schenk’ mir ein Glas vom Roten,  
    
    
        du wunderschöne Maid,  
    
    
        und hinterdrein ein Küßchen,  
    
    
        denn morgen bin ich weit.  
    
    
        Dort oben an dem Himmel,  
    
    
        da zieht die Wolke schnell  
    
    
        und drunten auf der Landstraß’,  
    
    
        da wandert der Gesell’.  
    
    
        Tra la la la etc. 
    
      
    
        Geschichte / Kommentar: 
 
    
    
        
 
    
    
        Das Lied eines unbekannten Autors wurde in den 
        Jahren zwischen 1910 und 1930 von Jugendlichen aus der organisierten 
        Arbeiterjugend gesungen. Wir haben besonders vom „Deutschen 
        Arbeiter-Wanderbund. Die Naturfreunde“ (1913) und Mitgliedern des 
        Turnvereins Fichte (1920 und 1927) und dem Jugend-Liederbuch von August 
        Albrecht (1929) dokumentiert. Bei Letzterem heißt es „Von 
        der Arbeiterjugend gesungen“)  
    
    
        
 
    
    
        Inge Lammel ergänzt, dass die Melodie des 
        Liedes, dessen Komponisten sie nicht kennt, für das kommunistische 
        „Wir sind die erste Reihe“ verwendet worden war.  
     
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        Quellen:  
    
    
        Liederbuch für Naturfreunde. Hrsg. v. 
        Deutschen Arbeiter-Wanderbund. Die Naturfreunde. Verlag des Deutschen 
        Arbeiter-Wanderbundes. Die Naturfreunde, Berlin 1913.  
    
    
        Deutscher Arbeiter-Wanderbund Die Naturfreunde 
        (Hg.), Liederbuch für Naturfreunde, Berlin 1913, Nr. 26, S. 21 
    
    
        Lieder-Buch des Turn-Vereins „Fichte“. 
        Mitglied des Arbeiter-Turn- und –Sportbundes, Selbstverlag des 
        Vereins, Berlin 1920, 5. Aufl. Nr. 356, S. 247 
    
    
        Lieder-Buch des Turn-Vereins „Fichte“ 
        – Berlin 1927, Nr. 90.  
    
    
        August Albrecht, Jugendliederbuch, Berlin 1929 
        (451.-500. Tausend), S. 95 Nr. 160 (3 Str.: Von der Arbeiterjugend 
        gesungen / Verfasser unbekannt) 
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        Spätere Zusammenfassungen des Liedes 
        „Wir sind die erste Reihe“::  
    
    
        Inge Lammel, Das Arbeiterlied, Frankfurt am Main 
        1980, Nr. 36, S. 153 
    
    
        Inge Lammel, Lieder der Arbeiter-Jugend. Das Lied 
        im Kampf geboren Heft 5, Leipzig 1960, Nr. 5, S. 16f.;  
    
    
        Berger/Lammel, Lieder des RFB (Das Lied im Kampf 
        geboren, Heft 8), Leipzig 1961, S. 65f.