Sachsenhymne.
Melodie: „God save the King“.
1. Den König segne Gott,
Den er zum Heil uns gab,
Ihn segne Gott!
Ihn schmücke Ruhm und Ehr,
Ihn flieh der Schmeichler Heer,
Weisheit steh um ihn her:
Ihn segne Gott!
2. Gieb ihm gut (lang) Regiment,
Dem Lande Fried’ und Ruh’,
Den Waffen Sieg,
Er ist gerecht und gut
In allem, was er thut,
(Schont seiner Sachsen-Blut:
Ihn segne Gott!)
(2: Ihm weihet Leib und Blut;
ihn segne Gott!)
3. Wie Kinder liebt er uns,
als (ein) Vater seines Volks,
Er (Ist) uns’re Lust;
Wir sollen glücklich sein,
Von uns geliebt zu sein
Kann nur sein Herz erfreun:
Ihn segne Gott!
4. Auf, biedre Sachsen, schwört,
Dem König treu und fromm
Und gut zu sein!
Eintracht sei unser Bund:
Dies schöret Hand in Hand!
Dann singt das ganze Land:
Ihn segne Gott!
Ueber die Entstehung dieser officiellen
sächsischen Königshymne war zeither nur Irriges bekannt.
Daß der Text von Aug. Mahlmann sei, wie Schulhefte angeben, ist
grundlos und nur Verwechslung mit dem folgenden Sachsenlied. In Mahlmann’s
Gedichten steht nur sein Sachsenlied, nicht aber die Königshymne.
Nach erfolglosen Nachforschungen auf Bibliotheken und Nachfragen im k.
Staatsarchiv und l. Hausministerium wandte ich mich an den hiesigen
Stadtarchivar Dr. D. Richter, der gütigst mir als Resultat seiner
Nachsuchungen folgendes mittheilte: „Das Lied ‚den
önig segne Gott’ wurde zum ersten Male öffentlich beim
Empfang des zurückkehrenden Königs Friedrich August in
Dresden gesungen, und zwar am Abend des 5. Juni 1815 bei einem Concert
im Cosel’schen Garten, am 6. Juni bei einem Festmahle auf dem
Lincke’schen Bade und am 7. Juni bei einem Fackelzuge der
Leipziger Studenten auf der Schloßstraße. Es steht zuwerst
gedruck in der bald nachher erschienenen Festschrift: „Des
Königs Friedrich August des Gerechten Heimkehr und Empfang am 7.
Juni 1815.“ S. 116. Der Verf. des Textes ist nicht
genannt.“ –
J. Chr. Hasche (Gesch. Dresdens, 5. Th. Dresden
1820 S. 142) macht dazu folgende Bemerkungen: „Das englische
Volkslied „God save the King“ (Dem König segne Gott)
war dem deutschen Texte nach schon im Dresden bekannt, wenigstens bei
den fliegenden Kapellen in Trinkstuben, wo es der Harfenist Mecherlein spielte
und sang. Der Commerzieh-Assistenzrath Richter, ein junges zu früh
verblühtes Genie, hatte uns eine deutsche Uebersetzung (?) davon
geliefert. 1813 ward es Musikfreunden angenehm. Vorher ließ Graf
Marcolini die Musik bei Hilscher in Zinn stechen und sorgte für
deren Verbreitung.“ –
Genannter Dichter, Georg Carl Alexander v.
Richter, geb. 12. Jan. 1760 in Dresden, war zuletzt Assessor in der
Commerziendeputation des Ministeriums, mit dem Titel Hofrath und starb
zu Dresden 18. April 1806. Unter seinen Gedichten, im Auswahl von
Theod. Hell 1807 herausgegeben, steht zwar die Königshymne nicht;
immerhin kann der heutige Text aus einem von Richter verfassten
entanden sein. Da aber Sachsen erst im Dez. 1806 (also nach Richters
Todt) zum Königreich erhoben wurde, so muß der Anfang
ursprünglich etwas anders gelautet haben. –
Zum Jubelfeier der 50jähr. Regierung des
Königs Friedrich August I. (20. Sept. 1818), zu welcher Weber
seine Jubelouverture komponirte, war die sächs. Königshymne
längst gekannt; eine Text umbildung ist engelegt in einer Cantate
zur Vorfeier 19 Sept. 1818, komp. vom Cantor Uber und aufgeführt
in der Frauenkirche.
Quelle:
1. Franz Magnus Böhme, Volksthümliche
Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert, Leipzig 1895 Nr. 17,
S.
Quelle 2:
Verband Deutscher Post- u.
Telegraphen-Assistenten, Liederbuch, Berlin 1898 (Selbstverl. des
Verbandes Deutscher Post- u. Telegraphen-Assistenten, S. 11.
Text: Mahlmann
Weise: Heil dir im Siegerkranz
Liederbuch des Train-Bataillons Nr. 12, Styrum
(Bez. Düsseldorf), Verlag von Ad. Spaarmann, K.
Hofbuchhändler, o.J. Nr. 5, S. 3
18. Das Sachsenlied.
Melodie: „God save the King“
Gott segne Sachsenland,
Wo fest die Treue stand
In Sturm und Noth!
Ew’ge Gerechtigkeit
Hoch über’m Meer der Zeit
Die jedem Sturm gebeut,
Schütz uns mit Macht!
2. Blühe, du Rautenkranz,
In schön’rer Tage Glanz
Freudig empor!
Heil, Friedrich August, dir!
Heil, guter König, dir!
Dich, Vater, preisen wir
Liebend im Thor.
3. Was treue Herzen flehn,
Steigt zu des Himmels Höhn,
Durch Nacht zum Licht;
Der unsre Liebe sah,
Der unsre Thränen sah,
Er ist uns hilfreich nah,
Verläßt uns nicht.
4. (Wiederholung der Anfangsstrophe.)
Gedicht von Siegr. Aug. Mahlmann 1815. Zuerst
gedruckt in der von ihm herausgegebenen „Zeitung für die
eleganze Welt.“ 1815 Nr. 228 vom 18. Nov. Zuerst gesungen am 13.
Nov. 1815 bei Anwesenheit des Königs von Sachsen in Leipzig.
–
Genannte Zeitungsnummer berichtet aus Leipzig vom
15. Nov.
„Am 7. Nov. hielten der König und die
Königin ihren Einzug in Leipzig … In dem Concert, welches
die beiden Leipziger Singakademien zu Ehren ihrer Majestäten
veranstalteten, wurde zum Schluß folgendes vom Hofrath Mahlmann
verfeertigte Gedicht gesungen: „Gott segne Sachsenland, wo fest
die Treue stand etc.“ folgt Abdr. des Gedichtes).“
In Nr. 229 derselben Zeitung heißt es:
„Das zum Schlusse des Concerts gesungene Sachsenlied (welches in
Nr. 228 mitgetehilt ist) erfüllte alle Herzen mit tiefster
Rührung“ …
Oldenburgische Volkshymne
(Melodie: unklar)
Heil dir, o Oldenburg!
Heil deinen Farben!
Gott schütz’Ä dein edles Haus,
er segne deinen Garben,
Heil einem Fürsten, Heil!
der dir treu zugewandt,
der dich so gern beglückt,
o Vaterland!
2. Ehr’ deinem Blümelein,
pfleg’ seine Triebe,
es blühen blau und rot,
„die Freundschaft und die Liebe“.
Wie deine Eichen stark,
wie frei des Meeres Flut,
sei freier Männer Kraft
dein höchstes Gut.
Quelle:
Liederbuch des Train-Bataillons Nr. 12, Styrum
(Bez. Düsseldorf), Verlag von Ad. Spaarmann, K.
Hofbuchhändler, o.J. Nr. 8, S. 5.