Geschichte / Kommentar:
Das Lied schrieb Artur Zickler (1897-1987) 1921
und die Melodie verfasste Michael Englert im gleichen Jahr. Es wurde
nachvollziehbarer Weise nur in Liederbüchern gefunden, die der SPD
nahe standen. Das waren an vorderster Stellt, die von August Albrecht
und den Falken, doch auch das Reichsbanner-Liederbuch aus dem Jahr 1924
übernahm das Lied. Interessanter Weise ist es auch in dem
Liederbuch von Hermann Böse, der immerhin Mitglied der KPD war.
Allerdings scheint es eine, vielleicht in erster Linie musikalische
Nähe zu Albrecht gegeben zu haben.
Immerhin war Artur Zickler der Verfasser der
Zeilen, die ihm noch heute machen vermeintliche Linke übelnehmen
"Viel Hundert Tote in einer Reih' -
Proletarier!
Karl, Rosa, Radek und Kumpanei -
es ist keiner dabei, es ist keiner dabei!
Proletarier!"
Diese Schlusszeilen des Gedichtes „Das
Leichenhaus" schrieb er am 13. Januar 1919 als Journalist für
die SPD-Zeitung Vorwärts. Kurz zuvor war der Berliner
Spartakusaufstandes niedergeschlagen worden. Zickler wollte damit auf
die Verantwortungslosigkeit der Anführer des Aufstandes deuten,
die seiner Meinung nach den Tod vieler Hundert Arbeiter verschuldet
hätten.
Quellen:
Die Liederbücher von Albrecht, dem
Reichbanner und den Falken
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Berlin, 1924,
Nr. 1e
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Berlin, 1925,
Nr. 1e
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Hrsg. Verband
der Arbeiterjugend-Verein Deutschlands, Berlin, 1929, Nr. 27, S. 21
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Berlin, 1930,
S. 11.
alle Hrsg. Verband der Arbeiterjugend-Verein
Deutschlands
August Albrecht, Arbeiter- und
Freiheits-Liederbuch (Arbeiterjugend-Verlag), Berlin 1928, Nr. 27.
Reichsbanner Liederbuch. Eine Zusammenstallung
republikanischer Lieder, alter und neuer Volks-weisen (mit einigen
Notenbeigaben) für Fahrten, Feiern und kameradschaftliche
Veranstaltungen des Reichsbanners Schwer-Rot-Gold,
Dortmund-Löttrinhausen, Oktober 1924. Ewald Reincke, S. 21.
Die Falken singen. Eine Auswahl unserer Lieder,
Herausgegeben von der Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde
Deutschlands, Berlin SW 68, Lindenstraße 3, o. J. (ca. 1931), S.
11.