Gesang der Wolga-Treidler
1. He, uchla! He, uchla!
Vorwärts, nochmals, ruft noch einmal!
Zieht das Tau und spannt es stramm!
Rollt es ab vom Birkenstamm!
Heda, he, heda, heda, he, heda!
Zieht das Tau mit fester Hand!
He, uchla! He, uchla!
Vorwärts, nochmals,
ruft noch einmal!
He, uchla! He, uchla!
Geschichte / Kommentar:
Das Lied ist ein Beleg für das Interesse an
Russland bzw. Dingen, die man irgendwie in die Nähe der russischen
Revolution bringen konnte, wenn es auch noch so konstruiert war.
Text und Musik bearbeitet von Felix Malden (1880-1927) in Guttmanns Männerchor-Sammlung
von 1929. Malden schreibt dazu:
„Der trostlose Arbeitsgesang der Treidler an
der Wolga schildert den herannahenden und sich wieder in der Ferne
verlierenden Zug der Bootsschlepper, die langsam und mühsam die
Schiffe ziehen, auf denen an drehbaren Birkenpfählen die Taue
befestigt sind. Das Lied, den ältesten Zeiten des russischen
Tartarenjoches entstammend, ist allmählich ein Arbeitslied
geworden und in Rußland allgemein verbreite. Der Vortrag des
Liedes muß den stöhnenden Ruf: ‘He-uch-la’
(womit der Uebersetzer das russische ‘uchn-jem’
übertragen hat) sehr ausdrucksvoll und "gebunden"
gesungen, wiedergeben.“
Quellen:
August Albrecht, Arbeiter- und
Freiheits-Liederbuch (Arbeiterjugend-Verlag), Berlin 1928
August Albrecht, Jugend-Liederbuch, Hrsg. Verband
der Arbeiterjugend-Verein Deutschlands, Berlin, 1929,
Hermann Böse, Das Volkslied. Für Heim
und Wanderung, 3. Verbesserte Aufl. 75.-84. Tausend, Berlin 1927, S.
294f. (+ Noten)
Alfred Guttmann, Chorsammlung des Deutschen
Arbeiter-Sängerbundes, Männer-Chöre. Partitur. Verlag
des DAS, Berlin, 1929, S. 866ff: