Lob des Turnens
1. Graue Jacken, sagt er, sind gar schön,
sagt er,
bei den Turnern, sagt er, anzusehn, sagt er,
denn die Kleider, sagt er machen Leut, sagt er,
das war immer, sagt er, schon wie heut.
2. Zwar sollt turnen, sagt er, alle Welt, sagt er,
doch ist’s leider, sagt er, schwach
bestellt, sagt er,
man such lieber, sagt er, Spiel und Tanz, sagt er,
und noch andern, sagt er, Firlefanz.
3. Jeder Mensch ist, sagt er, von Natur, sagt er,
etwas träge, sagt er, glaub es nur, sagt er
alle Übung, sagt er, wird ihm schwer, sagt
er,
sonst schon turnten, sagt er, noch viel mehr.
4. Doch der Mensch, sagt er, selbstbewusst, sagt
er,
soll mit Eifer, sagt er, und mit Lust, sagt er,
stets betreiben, sagt er, nützlich Ding, sagt
er,
und die Arbeit, sagt er, wird gering.
5. Es ist eigen, sagt er, Willenskraft, sagt er,
die das Gute, sagt er, in dir schafft, sagt er,
und das Turnen, sagt er, dient zumeist, sagt er,
für den Körper, sagt er, und den Geist.
6. Es verleihet, sagt er, Selbstgefühl, sagt
er,
und des Schönen, sagt er, noch sehr viel,
sagt er,
unter anderm, sagt er, Mannesmut, sagt er,
als ein wahres, sagt er, Lebensgut.
7. Drum nur trete, sagt er, in die Bahn, sagt er,
die gegeben, sagt er, Vater Jahn, sagt er,
es wird nimmer, sagt er, dich gereun, sagt er,
dich vielmehr, sagt er, hoch erfreun.
8. Denn im Kreise, sagt er, einer Schar, sagt er,
froher Turner, sagt er, ist fürwahr, sagt er,
heitres Leben, sagt er, leichtes Blut, sagt er,
jeder fühlt sich, sagt er, wohlgemut.
9. Und das Turnen, sagt er, am Gerät, sagt
er,
fange an, sagt er, nicht zu spät, sagt er,
zwar im Alter, sagt er, turnt man auch, sagt er,
doch bei vielen, sagt er, ist’s nicht
Brauch.
10. Trag die Jacke, sagt er, nicht zum Schein,
sagt er,
bei der Übung, sagt er, mußt du sein,
sagt er,
denn sie stärket, sagt er, deinen ieb, sagt
er,
und gewähret, sagt er, Zeitvertreib.
11. Gehe pünktlich, sagt er, jedes Mal, sagt
er,
wenn geturnt wird, sagt er, ins Lokal, sagt er,
reges Treiben, sagt er, herrschet dort, sagt er,
an dem besten, sagt er, Tummelort.
12. Halt auf Ordnung, sagt er, liebe sie, sagt er,
Ordnung spart dir, sagt er, manchen Müh, sagt
er,
und verschafft dir, sagt er, Früchte oft,
sagt er,
wo du solche, sagt er, nicht gehofft.
13. Deine Freude, sagt er, möge nicht, sagt
er,
jemals scheuen, sagt er, Tageslicht, sagt er,
meid das Böse, sagt er, wie die Pest, sagt
er,
an dem Bessern, sagt er, halte fest.
14. Eine recht, sagt er, Männlichkeit, sagt
er,
ziert den Turner, sagt er, jederzeit, sagt er,
nach ihr strebe, sagt er, für und für,
sagt er,
sie erwirbt, sagt er, Freunde dir.
15. Fehlt auch manchem, sagt er, immerhin, sagt
er,
noch der rechte, sagt er, Turnersinn, sagt er,
geh du ernster, sagt er, nur voran, sagt er,
da dein Beispiel, sagt er, wirken kann.
16. Ja erfüllen, sagt er, wir am Reck, sagt
er,
und am Barren, sagt er, unsern Zweck, sagt er,
Leib und Seele, sagt er, hat Gewinn, sagt er,
und Vergnügen, sag er, obendrin.
17. Und die Alten, sagt er, im Verein, sagt er,
sollen Muster, sagt er, darin sein, sagt er,
daß die Jungen, sagt er, mit Vertraun, sagt
er,
und mit Achtung, sagt er, auf sie schaun.
18. Habt das Turnen, sag er, lieb und wert, sagt
er,
weil es Nutzen, sagt er, euch gewährt, sagt
er,
euer Wahlspruch, sagt er, immer sei, sagt er,
„Frisch und frei, sagt er, stark und
treu!“