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Arbeiterliedarchiv
Lancken
Bergmannslied

1. Glück auf, Glück auf! der Steiger kömmt;
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezündt, schon angezündt.

2. Hats angezündt, es giebt ein Schein,
Und damit so fahren wir :,: ins Bergwerk nein. :,:

3. Die Bergleut sein so hübsch und fein;
Sie graben das feinste Gold :,: aus Felsenstein.

4. Der Eine gräbt Silber, der andere Gold,
Und dem schwarzbraunen Mädelein :,: dem sein sie hold.


Die Version von 1858
Nach: Reinhold Köhler, Alte Bergmannslieder, Weimar 1858

XVa.
1. Glück auf, Glück auf! | der Steiger kommt
und er hat sein Grubenlicht - bei der Nacht - | schon angezündt.

2. Schon angezündt | gibt's einen Schein,
und damit er fahren kann - bei der Nacht - | zum Bergwerk nein.

3. Die Bergmannsleut |sein hübsche Leut,
und sie hauen das Silber und das Gold - bei der Nacht - | aus Felsenstein.

4. Der eine haut das Silber, | der andre das Gold,
und ein schwarzbraunes Mägdelein - bei der Nacht - | dem sein sie hold.

5. Im Ungarlande | da ist gut sein:
da trinken die Mägdelein - bei der Nacht - | Muskatenwein.

6. Herr Wirt, schenk ein | ein volles Glas,
und schenk ein, saufs wieder aus - bei der Nacht - | was schadt mir das?

7. es Schadt mir nichts, | es schmeckt mir wol,
und es schadt demjenige - bei der Nacht - | ders zahlen soll.

8. Ders zahlen soll, | er ist nicht hie,
und ist weggegangen - bei der Nacht - | kommt morgen früh.

9. Und kommt er nicht | zu rechter Zeit,
streit sich mein Friederich - bei der Nacht - | ein ander Weib.

10. Freit er ein Weib, | frei ich einen Mann,
der mir die Zeit vertreibt - bei der Nacht - | vertreiben kann.
Andere Titel: 
Text:
Melodie:
Noten:
EB III Nr. 1512, S. 357. (1)
EB III Nr. 1512, S. 358. (2-3)
Vorlage:
Kategorie: Bermannslied,
Zeit:
Beleg: Köhler, Reinhold (1858),
Geschichte / Kommentar: 

dieses über Jahrhundert bekannte und beliebte Lied der Bergleute ist vielfach dokumentiert. Wir bringen die wichtigsten Auszüge:

Köhler schreibt 1858 dazu unter anderem:
„Dieß außerordentlich beliebte Lied, welches mir von den Bergleuten als das älteste' bezeichnet ward, ist in ganz Deutschland verbreitet. Ueberall bilden die 4 ersten Strophen den Kern, an den sich meist noch andre Strophen ansetzen. Die älteste bis jetzt bekannt Aufzeichnung ist die unsres Bergliederbüchleins. Mit ihr stimmen, was die vier ersten Strophen anlangt, außer unsrem Thüringer Texte im wesentlichen auch die Texte bei Meinert Volksl. in der Mundart des Kuhländchens S. 125, Hoffmann schlesische Volksl. Nr. 267, Simrock deutsche Volkl. Nr. 273, Ditfurth fränkische Volksl. II, Nr. 347, Meier schwäbische Volksl. Nr. 79 und Erk Liederhort Nr. 79 überein.

Der Anfang lautet meistens ‚Glück auf, Glück auf!' oder ‚Wach auf, wach auf!' oder ‚Frisch auf, frisch auf!', bei Meinert ‚Uof, uof von da!' Die wiederkehrenden Worte ‚bei der Nacht' sind nicht in allen Aufzeichnungen zu finden.

Interessant ist - woran schon Meier und Erk erinnert haben - daß die 3te und 4te Strophe sich bereits aus der ersten Hälfte de 16ten Jahrhunderts nachweisen lassen. In einem Liede jener Zeit (Uhlands Volksl. Nr. 93. A), welches von Bergleuten, wenn nicht ursprünglich gedichtet, doch umge-dichtet ist, kommen folgende Verse vor:“ (Reinhold Köhler, Alte Bergmannslieder, Weimar 1858, S. 51f.) Beleg: Köhler, Reinhold (1858),


Nach Hoffmann, Schlesische Volkslieder Nr. 267, S. 311

1. Frisch auf, frisch auf! der Steiger kömmt, / Er hat sein helles Lich schon angezündt.
2. Er hat es angezündet, es giebt seinen Schein, / und somit so fahren wir ins Bergwerk ’rein.
3. Ins Bergwerk ’rein, wo die Bergleute sein., / Und hauen das Silber und das Gold aus Felsenstein.
4. Der eine haut das Silber, der andre das Gold, / Und den schwarzbraunen Mädchen sind alle hold.
5. Die Bergwerksleut’ sind hübsch und fein, / Und wo die Bergleut’ sein, da ist gut sein.

2)2. Es leuchtet überall ins Bergwerk ’nein.
Aus verschiedenen Gegenden. Damit stimmt Meinert 125. und bei Erk 2, 60, der Text aus dem Bergischen, verschieden der märkische daselbst. Gewöhnlich wird noch allerlei dran gehängt, z. B. Wunderhorn I, 114., Vgl. Meiner 447.


Nach Erk/Bühme: EB III Nr. 1512, S. 357f.

Erk, Liederh. Nr. 79, vielfach mündlich; auch Erk I, 23, Nr. 62; die andere Mel. bei Erk II. 4/5, Nr. 73. – Ebenso bei Pröhle Nr. 72A; dort geht aber eine Strophe vom Tabak voran, die auch im Wunderh. mit dem Berglied verbunden ist:

Taback, Taback, du edles Kraut Valdera.
:,: Denn wer dich gepflanzt hat, :,: hat wohlgebaut.

In andern Gegenden werden folgende Schlußstrophen dazu gesungen:

5. Ade, ade, du süße Braut!
Und da drunten in dem tiefen Schacht, bei der Nacht :,:
Da denk ich dein.

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