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Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
Es war auf Jütlands Auen

1. Es war auf Jütlands Auen,
Es war am kleinen Belt,
Da stand ein junger Krieger
Bei dunkler Nacht im Feld;
Das Auge trüb, die Wange bleich,
Sang er so wehmutsvoll, so weich:
„Geliebtes Schleswig-Holstein,
Mein Vaterland, leb’ wohl!“

2. Wohl ist es Nacht und dunkel,
Kein Stern blickt erdenwärts,
Doch dunkler ist die Ahnung,
Die mir durchwogt das Herz.
0 war’ die Nacht, die Nacht dahin,
Mir kommt das Wort nicht aus dem Sinn:
„Geliebtes Schleswig-Holstein,
Mein Vaterland, leb’ wohl!“

3. Ich denk an meine Lieben
Im heimatlichen Tal;
Mir ist, ich hätt’ gesehen
Sie all’ zum letzten Mal;
Mir ist, als müßt ich sterben heut;
Müßt singen nun für allezeit:
„Geliebtes Schleswig-Holstein,
Mein Vaterland, leb’ wohl!“

Andere Titel: 
Text: Johann Peter Willatzen (1824-1898),

Melodie: Volksweise. Erk, Nachl. 17276, Anhang I (Holstein)
Noten: Es war auf Jütlands Auen,
Vorlage:
Kategorie: Soldatenlied
Zeit:
Geschichte / Kommentar:

Das Lied entstand am 6. Juli 1849 nach der Niederlage der deutschen Belagerungsarmee bei Fredericia in Hadersleben.Den Text schrieb der Lehrer Johann Peter Willatzen (1824-1898). Anfänglich wurde das Lied auf die Melodie des ,,Andreas-Hofer Liedes“ gesungen: Zu Mantua in Banden. Noch bis in unser Jahrhundert hinein war es ein beliebtes Soldatenlied, wie ein Zeitgenosse im Jahre 1937 schrieb:

„Bei den Alten stand dieses Lied in dem Kreise Stormarn in der Gegend von Hamburg in hohen Ehren. Es galt neben dem Heimatlied und dem Trio aus dem Düppeler Sturmschanzen-Marsch an dritter Stelle, wenn der Jahrestag der Erstürmung der Düppeler Schanzen (d. i. 13.4.1849, d. Verf.) wiederkehrte. Die Teilnehmer unseres Dorfes Nienwohld bei Bargleheide im Kreis Stormam sangen es dann mit glänzenden Augen mit der Jugend zusammen.“

Später bekam das Lied, wie die Akten im Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg zeigen, eine eigene Melodie, sodass wohl zwei Fassungen existiert haben.Weiter schreibt der oben erwähnte Zeitzeuge:

„Ich kam zur infanteristischen Ausbildung zu den Königin-Füsilieren Nr. 86 nach Sonderburg a/Alsen. Hier hörte ich das Lied wieder. Hier war es zu einem Trutzlied gegen die Bewohner der Insel geworden. Die Alsener waren sehr dänenfreundlich gesinnt, und sie liessen es uns bei jeder Gelegenheit spüren. Sie unterhielten sich dann in dem uns so verhaßten Kartoffeldänisch und als Demonstration mußten sie von meinen Landsleuten, meist Holsteiner und Mecklenburger, das Lied „Es war auf Jütlands Auen“ hinnehmen.




Quellen: 

Nach den Unterlagen des DVA Freiburg
Einsender: Kriegsinvalide Wilhelm Potschka. Swinemünde, 27.1.1937 A 146463.


 
 
 
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