Es marschierten drei Regimenter (2)
7. „Mamsell, erkennt ihr ihn?“ /
‚„Ich kenn ihn wohl,
so schön und voll, / er thut die Fahne
schwenken.“’
8. Der Hauptmann, ein solcher Mann, / den Galgen
baut,
den ihr weit schaut, / den Fähndrich dran zu
hängen.
9. ‚O, liebster Kamerad, / wenn einer fragt,
ihr ihm doch sagt, / ich wär mit Ehren
erschossen.’
10. Des andern Tages kam / des Fähndrichs
Frau:
„ „Mein Mann nicht schau, / wo ist er
denn geblieben?““
11. „Da draußen vor dem Thor“, /
sagten sie an,
„Den armen Mann / zwei Jäger ihn
erschossen.“
12. So geht es in der Welt. / Wenn man verliebt,
wenn man verliebt, / muß man sein Leben
lassen.
S. 456
Erst am Ende der zwanziger Jahre wurde unser Lied,
wie ältere Herren sich zu erinnern wissen, in Kurhessen und
Oberhessen viel gesungen; die Mainzer und Darmstädter wußten
noch nichts davon und auch zu Gießen in Studentenkreisen ist vor
Anfang der dreißiger Jahre noch nicht gesungen worden. –
Aus dieser Zeit (1823) giebt es ein fl. Bl. mit dem Liede, das Prof.
Dr. Hoffmann v. F. besaß. Von da ab bis 1840 war das Lied sehr im
Schwange. W. Walter hat es als Handwerksbursche in 3 Lesarten
aufgezeichnet und 1841 drucken lassen. Erk giebts aus dem Clevischen
(1538), Kretzschmer aus Pommern (1840), Hoffmann aus Schlesien (1842),
Müllenhoff aus Holstein (1845).
Gegenwärtig ist zwar das Lied in ganz
Deutschland noch gekannt, wird aber selten gesungen, in Soldatenkreisen
gar nicht, aus begreiflichen Gründen.
Die schöne Melodie im strammen
Militärschritt ist der Vergessenheit dadurch entzogen, daß
Alexis (W. H. Häring) sein patriotisches Lied „Fridericus
Rex, und König und Herr“ auf diese Singweise um 1830
gedichtet hat.
Quellen:
Text nach Hoffmann und Richter, schles. Volksl.
1842, Nr. 233.
Mel.und (der vollständigste) Text bei Erk I,
2, 63 aus dem Bergischem um 1836.
Kretzschmer I, Nr. 203, zu Anclam in Pommern vor
1838 gehört.
Ditfurth 2, S. 198. –
Aufzeichnung vom Text noch bei:
Walter Nr. 10 und 16, als Handwerksbursch um 1830
gehört. Wolff, Halle d. Völker. 2, S. 179.
Simrock Nr. 64.
Prähle Nr. 15 (vom Harz).
Mittler Nr. 224 (Hessen).
Müllenhoff S. 608 (blos erste Strophe).
J. Lewalter I, Nr. 6, aus Niederhessen 1890,
unvollständig.