Die Genossenschaft ist der Friede.
1. Drum, ob sie auch des Kriegers Lorbeer preisen,
Weil er des Landes Feind bestand als Held:
Um Menschenwohl, zu seiner Brüder Segen,
Da gibt’s zu wirken noch ein stillres Feld.
2. Um einen schlimmern Feind noch zu
bekämpfen,
Der tückisch schleichend seinem Opfer naht:
Das Elend ist’s, die Not, der bleiche
Mangel,
Ach, Tausende ganz ohne Hilf’ und Rat!
3. Ja hier, hier braucht’s ein opfernd
treues Mühen,
- Wer ist’s, der mit mir seinen Beistand
leiht?
Ich fühl’s, viel Säumnis hab ich
einzuholen,
Drum den Bedrängten sei mein Tun geweiht!
4. Und was ich von dem Menschen einst ersehnt,
Der heiße Wunsch, der schmerzlich mich
bewegt,
Ich ruhe nicht, ich will es mir verdienen:
Daß ihre Brust mir warm
entgegenschlägt.
5. Daß fremd ich unter Fremden nicht mehr
stehe,
Daß sie den Freund, den Bruder in mir
schaun,
Daß frei sich mir ihr Innerstes
erschließe,
Vereint in Lieb’ und herzlichem Vertraun.
Geschichte / Kommentar:
Ein Lied aus dem Genossenschaftlichen Liederbuch
von Heinrich Kaufmann aus dem Jahr 1910.
Quelle:
Genossenschaftliches Liederbuch. Band 1: Deutsche
Volkslieder und Genossenschaftslieder. Zusammengestellt und
herausgegeben von Heinrich Kaufmann (Generalsekretär des
Zentralverbandes deutscher Konsumvereine). Verlagsanstalt des
Zentralverbandes deutscher Konsumvereine von Heinrich Kaufmann &
Co., Hamburg 1910, Nr. 60, S. 63f.