Der Schachtmeister und der Budiker (2)
Die Beispiele vom Schachtmeister und dem Budiker
nach Wolfgang Steinitz:
Nach Steinitz Nr. 124 E.
1. Der Schachtmeister und der Budiker,
die werden alle Tage dicker
von unsern verdienten Lohn, juchhe,
In Seiffersdorf auf der Chaussee.
2. Und kommt das liebe Hacken,
Dann sitzt uns der Teufel im Nacken
Bei solchen schlechten Zeiten, o weh,
In Seiffersdorf …
3. Und kommt der liebe Winter,
Dann schreien Frau und Kinder:
Wo hast du den verdienten Lohn, o weh,
Wo hast du deinen Lohn?
4. Kein Lohn kann ich dir nicht geben …
5. Dann bleibe doch lieber zu Hause …
6. Zu Hause kann ich nicht bleiben,
Muß das Drainieren betreiben.
Für was hab ich es gelernet, o weh,
In Seiffersdorf auf der Chaussee.
Steinitz, Nr. 124, S. 297 gibt als Quelle an:
A 134.166 Seiffersdorf bei Ottmachau Kr. Grottkau,
Oberschlesien, um 1928; Sänger Josef Lindner, 22 Jahre.
Steinitz Nr. 124 F.:
1. Der Schachtmeister und der Optiker (1)
die werden immer dicker,
von unsern verdienten Lohn, o weh,
im Sönke-Nissen-koog, o weh.
2. Und kommt dann einst der Winter,
dann schreien Frauen und Kinder:
„Wo hast du deinen Lohn, o weh,
vom Söbnke-Nissen-Koog-o weh!“
3. „Den Lohn kann ich nicht geben,
und kostet mir mein Leben,
den Lohn hab ich versoffen, o weh,
im Sönke-Nissen-koog, o weh.“
4. Wir haben da einen Beamten,
der stinkt aus allen Kanten
nach lauter Lug und Trug, o weh,
im Sönke-Nissen-koog, o weh.
5. Der Beamte soll sich was schämen,
einen Großenrader (2) so zu quälen,
für ach so wenig Lohn, o weh,
Im Sönke-Nissen-koog, o weh.
Anm. 1: entstellt aus Budiker. – W. St.-
Anm. 2: Bewohner von Großenrade.
Aus Dithmarschen 1937: G. Henßen,
Überlieferung und Persönlichkeit Münster 1951, S. 228.