Rote Schlager der Nieter
Neue Kampflieder.
ATBD Bezirk Hamburg Nr. 2 / -,10
Volldampf voraus!
Das sind die Proleten vom Nordseestrand.
in Hamburgs Häfen und Strassen.
Sie hissen am Maste mit schwieliger Hand
die blutrote Fahne der Massen.
Die Hafenproleten springen an Deck,
Maschinen dampfen und glühen.
Den feigen Reeder packt der Schreck
er sieht sie zum Siege ziehen!
Ref.: Proleten heraus!
Volldampf voraus!
Das rote Hamburg am Ruder!
Sirene und Pfiff
jauchzt unser Schiff.
Unser die Freiheit, Bruder!
2. Es starrt schon die Welt in faschistischer
Wehr,
schon gedruckt liegt die weiße Hyäne,
schon giert sie nach Osten zu Land und Meer,
nach Rußland fletscht sie die Zähne.
Kein Dampf wird gestoppt und kein Segel geraft
wenn Lenins Proleten uns mahnen
Schlagt die Faschisten wo ihr sie trefft.
und hisst unsre blutroten Fahnen!
Ref.: Proleten heraus!
3. Der Sturmwind, der peitscht uns um Stirn und
Haar
die Seen brausen und wogen.
Wir kommen mit Volldampf und Kimming klar
in sicherem Kurse gezogen.
Es hält kein Sturm, kein Seegang auf
die Roten von Werft und von Hafen.
Am Horizont taucht die Freiheit auf:
Genossen wir werden es schaffen!
Ref.: Proleten heraus!
Geschichte / Kommentar:
Ein Lied der Hamburger Agitprop-Truppe „Die
Nieter“, vermutlich vom Leiter, Hans Käbnick, geschrieben.
Als „Neue Kampflieder“ und Lied des
„ATBD Bezirk Hamburg“ bezeichnet mit der Nummer
„2“ versehen , wurde von der Gruppe für 10 Pfennig
verkauft. Die Nieter bezeichneten ihre Lieder auch als „Rote
Schlager“. Sie benutzten bekannte Melodien und versahen diese mit
einem neuen Text im Sinne ihrer Agitation.
Das Lied wurde in der HVZ vom 19. Juli 1929
unterzeichnet: mit Haka (d.i. Hans Käbnick) veröffentlicht.
Darunter befand sich die Info bzw. Werbung: Neue Antikriegsnummer der
"Nieter"; Geschätsstelle: Walter Saladin, Hamburg,
Kreuzbrook 3.
Quellen:
Hamburger Volkszeitung (HVZ), Organ der KPD
für den Bezirk Wasserkante v. 19. Juli 1929
Unterzeichnet: Haka (d.i. Hans Käbnick)
Dazu Info bzw. Werbung:
Neue Antikriegsnummer der "Nieter"
Geschätsstelle: Walter Saladin, Hamburg,
Kreuzbrook 3.