Grabesruhe
1. Da unten ist Friede im dunklen Haus,
da schlummert der/die Müde, da ruht er/sie
aus:
und schließ er/sie im Schimmer des Abend
ein,
es wecket ihn/sie nimmer der frühe Schein.
2. Wen aber gemieden ersehnte Ruh’,
hier schließt sich zum Frieden sein Auge zu;
wer nächtliche Stunden im Gram durchwacht,
tief schläft er da unten in langer Nacht.
3. Da borgt nicht die Hülle des Traums der
Schmerz,
auf ewig nun stille steht hier das Herz.
Mag’s toben da oben und stürmen sehr,
was kümmer das Toben den/die
Schläf’er/rin mehr.
Geschichte / Kommentar:
Josef Scheu hat in seinem
„Arbeiter-Liederbuch für vierstimmigen
Männerchor“ in mehreren Folgen Lieder aus dem Umfeld der
organisierten Arbeiterbewegung zusammengefasst. Hier ist es das Lied
von Karl Sauppe, Melodie C. Kloß „Grabesruhe“.
Quellen:
Josef Scheu, Arbeiter-Liederbuch für
vierstimmigen Männerchor, II. Heft, ca. 1900 (Lammel Bibl. Nr.
238)