Das Liederbuch ist ein Statement von christlichen
Nationalsozialisten und eine Darstellung von Idealen, die bereits nach
kurzer Zeit kläglich gescheitert sind. Ob dieses Liederbuch
irgendwelche Erfolge erzielen konnte bzw. die darin enthaltenen Lider
tatsächlich gesungen wurden, ist uns nicht bekannt, aber es
gehört zur Darstellung jener Zeit und Szene dazu.
Mit einer Selbstverständniserklärung der
„Junge[n] Mannschaft Deutschlands" beginnt Ernst Sommer
seine einführenden Worte. Er schildert die kriegerische
Einstellung der christlichen Herausgeber damit, dass sie
„auf ihrem Wege vom Dienst im Weltkriege
über die im Verborgenen geleistete Arbeit in der Zeit des Weimarer
Systems, über ihr Ringen um Volk und Staat, „um Freiheit und
um Herrschaft, der Menschheit große Gegenstände“ zum
Gedanken des Reiches durchgestoßen ist und damit notwendig vor
die Frage des Christentums und des Evan-geliums gestellt wurde, durch
das Volk und Staat ihre Rechtfertigung erhalten und den Deutschen die
dauernde Aufgabe des Reiches von Gott gesetzt worden" sei.
Mit den Liedern des vorliegenden Liederbuches
wolle man daher die Haltung Ausdruck bringen, „die fromm und
kriegerisch ist wie die der Landsknechte im Mittelalter“.
Kriegerisch sein heiße: „um den
politischen Auftrag der deutschen Nation, die Aufgabe des Reiches,
wissen und ihn bekennen". Fromm sein heiße, „sich
für ihn im Gehorsam gegen den Befehl Gottes einsetzen“.
Mit dem Titel „Christliche Kampflieder der
Deutschen" wolle man "die entscheidenden großen
Le-bensmächte und Lebenswirklichkeiten, Christentum, Staat, Volk
und Musik, verbunden erscheinen und zusammenklingen" lassen.
In der Folge bedauert Sommer, dass das nicht
bereits im 19. Jahrhundert gelungen sei und ver-weißt auf
die "großen Tagen der deutschen Geschichte wie denen
der Reformation" und das zeit-lich weiter zurückliegende 12.
Jahrhundert, als das "Spiel vom Antichrist", das die
"heutige Junge Mannschaft" wieder "vernehmen und
darstellen" wolle und "die christlichen Kampflieder wieder
singen" könne. Die "Schöpfer dieser
Dichtungen" sei "christlich-evangelisch,
politisch-kriegerisch und volk-gebunden.
In dem letzten Absatz bekennt er sich
ausdrücklich zum Nationalsozialismus und dankt den
"Ka-meraden, die in den vergangenen Jahren den schweren Kampf um
das Reich und das Evangelium mitgekämpft haben" und an die
Finkensteiner Singbewegung".
Unterzeichnet ist mit "Bergedorf, im Oktober
1933" und "Ernst Sommer".
Nach Kapiteln sortiert
Tu rechte Buße in der Zeit!
Wach auf, du deutsches Reich!
Tut ritterlichen streiten wider den Antichrist!
Er hilft aus Not, der fromme Gott
Gott, gib Fried in Deinem Lande!
Inhalt
Liedanfang (Titel)
Ach Gott, vom Himmel sieh darein (Der 12. Psalm)
Ach Gott, wie hat so lange Zeit (Wider den
Antichrist)
Ach wie ist diese Zeit so schwer (Ein Lied von dem
erbärmlichen Zustande des allgemeinen Vaterlandes deutscher
Nation)
Aus tiefer Not schrei ich zu Dir (Der 130. Psalm )
Das walt Gott Vater, meine Kraft (Wenn man sich
rüstet)
Der Herr erhör euch in der Not (Der 20.
Psalm)
Die Zeit ist jetzt fährlich (Vom Kreuz der
Kirchen)
Du starker König Jesu Christ (Ein Gebet)
Erhalt uns, Herr, bei Deinem Wort (Ein Kinderlied
wider die Erzfeinde Christi)
Es feste Burg ist unser Gott (Der 46. Psalm)
Freu euch, ihr Christen alle (Ein Streitlied der
Brüder in Mähren)
Freut euch, freut euch in dieser Zeit (Ein
geistlich Lied vom Preis göttlichs Worts)
Frisch auf in Gottes Namen (Ein schön neu
Lied an die Deutsche Nation)
Gott Lob! nun ist erschollen (Danklied für
den Frieden)
Herr Gott, der Feind ist vor der Tür (Wider
die Feinde)
Herr, der Du vormals hast Dein Land (Der 85.
Psalm)
Herr, nun heb den Wagen selb (Ein geistlich Lied
um Hilf und Beistand Gottes in Kriegsgefahr)
Herr, unser Gott, laß nicht zuschanden (Zur
Zeit der Verfolgung und Drangsal frommer Christen)
Ich bin ein Soldat wohlgemut (Ein Morgen- und
töglicher Gesang eines gottsfürchtigen Soldaten)
Ihr Deutschen, wollt ihr wachen (Eine Ermahnung an
die Deutschen)
In Gottes Namen fahren wir (Kreuzfahrerlied)
Kein Gwalt auf dieser Erd (Ein schön
neugemacht Lied von Gott aufgesetzter Obrigkeit)
Kühn ist der Mann (Trutzlied)
Lob Gott getrost mit Singen (Lob Gott, du
christliche Schar)
Lobt Gott, ihr frommen Christen (Evangelisches
Streit- und Jubellied)
Nun seht und merket lieben Leut (Ein Bittlied der
Böhmischen Brüder)
O Christ, freundlicher Ritter (Ein ander
schön Lied von Hauptmann Jesus Christ)
O Friedefürst, Herr Jesu Christ (Ein Gebet um
Frieden)
O Gott in Deiner Majestat (Der geistliche
Wächter)
O König Jesu Christe (Ein Bittlied um Hilf
und Beistand)
O starker Gott ins Himmels Thron (Ein Lied in
Kriegsnot
Rüst' euch, ihr frommen Landsknecht
(Rüst' euch, ihr frommen)
Sichers Deutschland, schläfst du noch (Wach
auf, du deutsches Reich!)
To Di allein in dusser Not (Ein schön
geistlick Leed der Christen in Liffland wedder den Moschowiter)
Unüberwindlich starker Held (Vom Erzengel
Sankt Michael)
Verleih uns Frieden gnädiglich (Ein Bittlied
um Frieden)
Verzage nicht, du Häuflein klein (Verzage
nicht, du Häuflein)
Wach auf, wach auf, du deutsches Land (Ein neues
christliches Lied dadurch Deutschland zur Buße vermahnet)
Wach auf, wach auf, s ist hohe Zeit (Ein Spruch
oder) Gesang von dem Hauptmann (Jesu Christ)
Wacht auf, ihr werten Deutschen (Vermahnung an die
Deutschen)
Wär Gott nicht mit uns diese Zeit (Der 124.
Psalm)
Wo Gott der Herr nicht bei uns hält ( Der
124. Psalm)
Wohlauf, tut nicht verzagen (Wohlauf, tut nicht
verzagen!)