Auf ihr Brüder
1. Auf ihr Brüder, fort marschiert!
lasst uns weiter gehen,
Wie das Glück uns weiter führt,
werden wir schon sehen.
Auf! lasst uns nach Nienburg gehen
und von da Hannover sehn
:,: Und nach Hamburg dann
marschieren :,:
2. Hamburg ist ein schöner Ort,
wert, dahin zu reisen,
Denn man hört es fort und fort
von Gesellen preisen.
Hat man da kein gut Glas Bier,
trinkt man ein Glas Wein dafür
:,: Seine Glieder zu erquicken. :,:
3. Viel Vergnügen hat man da
täglich zu genießen
Auf dem Weg bei Altona
schöne Jungfern küssen,
Wie in Hoffmann’s Keller auch,
wo man guten Tabak raucht
:,: Leert dazu ein Gläschen
Bittern. :,:
4. Schaffet euch in Hamburg an
einen guten Magen;
So ihr dieses habt getan,
fahrt nach Kopenhagen.
Sind wir Alle so gesinnt,
haben wir auch guten Wind,
:,: Werden dort gesund
anlangen. :,:
5. Sind wir eine Zeitlang da,
wird das Geld uns fehlen,
Dann ihr Brüder nicht verzagt,
laßt’s nicht land uns quälen
an der See da liegt Stettin,
an der Spree da liegt Berlin.
:,: Da kann man recht lustig leben. :,:
6. Doch ihr Burschen hütet euch
vor dem Jungfernküssen,
Vor dem sanften Backenstreich,
vor dem Händedrücken,
Und der aufgeblas’nen Brust,
die so manchem machet Luft,
:,: Seine Unschuld zu verlieren. :,:
7. Mancher ist mit Geld und Gut
nach Berlin gekommen,
Hat kaum einen halben Hut
mit heraus genommen.
Hebt die Augen in die Höh’,
schauet auf die Charité,
:,: Wo die Venusritter liegen. :,:
Liederbuch des Nienburger Techniker-Vereins
„Hochbau“. Nienburg 1896. Nr. 11, S. 13ff.
Auf, Kameraden
1. Auf, Kameraden, fortmarschiert,
Laßt uns tapfer reisen,
Wo das Glück uns weiter führt,
Werden wir schon sehen.
Auf, lasst uns nach Braunschweig geh’n
Und von da Hannover seh’n,
:,: Und von dort nach Hamburg reinmarschieren! :,:
2. Hamburg ist ein schöner Ort,
Bleibt uns stets gewogen;
Denn man hört es fort und fort
Von Gesellen loben.
Trinkt man dort ein gut Glas Bier
Oder ein Glas Wein dafür,
:,: Daß die matten Glieder sich erquicken. :
,:
3. Viel Vergnügen gibt es da
Täglich zu genießen;
Auf dem Berg bei Altona;
Schöne Jungfern küssen,
Wie in „Hoffmanns Keller“ auch.
Wo man guten Tabak raucht,
:,: Trinkt dazu ein Gläschen
spanischen Bittern. :,:
4. Schaffet euch in Hamburg an
Einen guten Magen.
So ihr dieses habt getan,
Reist nach Kopenhagen.
Sind wir alle froh gesinnt,
Und wir haben guten Wind,
:,: Wollen wir gesund und munter
zureisen. :,:
5. Sind wir eine Zeitlang da,
Tut das Geld uns fehlen:
Auf dann wieder fort von hier;
Laßt uns nicht mehr quälen.
An der See, da liegt Stettin,
An der Spree, da liegt Berlin!
:,: Da lasst uns getrost und lustig leben! :,:
6. Mancher ist mit Geld und Gut
Nach Berlin gekommen,
Hat dann ein’n zerrissenen Hut
Wieder mitgneommen.
Hebt die Augen in die Höh’,
Achtet auf edi Charitee,
:,: Wo so viele Venusritter lieben. :,:
7. Junggesellen, hütet euch
Vor dem Jungfernküssen,
Vor dem zarten Backenstreich,
Vor dem Händedrücken!
Vor der aufgeblas’nen Brust.
Die da manchem machet Luft,
:,: Ihm seine Junggesellschaft zu rauben. :,:
Fritz Ulrich, Der Wanderfreund. Hoch lebe das
ehrbare Handwerk, Altona
1) Erste Aufl. 1921; 3. verb Aufl, 1929