ALAL-oben-25.jpg
Weimar-Kampf-10.jpg
 
 
Arbeiterliedarchiv
Lancken
Reinh-4-6bx.bmp
im e.V.
Musik von unten
Auf, Gesellen, froh und munter,
Schufterei für wenig Geld (Steinitz)

1. Auf, Gesellen, froh und munter,
Schenkt die Gläser voller Wein!
Denn unser Handwerk geht niemals unter,
Lust’ge Zimmerleute (1) woll’n wir sein.

2. Meister, gib uns die Papiere,
Meister, gib uns unser Geld!
Die schönen Mädchen die sind uns lieber
als die Schafferei auf dieser Welt.

3. Denn wir brauchen’s keinen Kaiser,
Und wir brauchen’s keinen Gott.
Denn der Krieg war nur für Reiche
Und der arme Teufel ging kaputt.


Andere Titel: 
Text: unbekannt,
Melodie: unbekannt,
Noten: unbekannt, [nach Steinitz 128-310]
Vorlage:
Kategorie: Handwerk, Handwerker, Handwererlieder, Vom Kaiserreich zum 1. WK, Weimarer Republik,
Zeit: 19. Jh., 1914-18, 1920-1933,
Geschichte / Kommentar: 

In dieser Form ist das Lied eine Zusammensetzung aus drei anderen älteren Liedern. Es soll aber „in Weil a. Rh. (Baden) so gesungen worden sein. Und zwar „von Arbeitsgenossen“ einer nicht erwähnten Gewährsperson, die es 1930 „beim Bau gelernt“ habe (DVA A  110.818).

Die erste Strophe ist der Beginn eines älteren Handwerkerliedes, die dritte Strophe stammt aus dem Ersten Weltkrieg bzw. der Zeit der Revolution von 1918 und die zweite Strophe dürfte aus dem Ende der 1920er Jahre stammen.


Das Lied hat Wolfgang Steinitz unter der Rubrik „Schufterei für wenig Geld“ mit anderen Liedern zusammengefasst, in denen er das gleiche Thema sah. Da man das durchaus anders sehen kann, haben wir jedes Lied für sich dokumentiert aber natürlich Steinitz’ Zusammenhangs-Vermutung mit dargestellt, können aber nicht unerwähnt lassen, dass derartige Übernahmen einzelner Zeilen anderer Lieder allzu häufig typisch sind für den Volksgesang, dass man es unerwähnt lassen kann, bzw. nur in Fällen dokumentieren sollte, wenn sich damit weitere wichtige Erkenntnisse verbinden lassen.

Steinitz hat den einzelnen Liedern jeweils eine Nummer vorausgestellt, danach sind die Nummern:

B. Auf, Gesellen, froh und munter, / Schenkt die Gläser voller Wein!
C. Schneeweiß sind wir gekleidet, / Schneeweiß ist uns’re Tracht,
D. In dem Weinberg ist’s gar herrlich, / in dem Weinberg ist’s gar schön.
E. In dem Schacht, da ist es dunkel, in dem Schacht, da ist es schön

Die Zusammenhänge dieser fünf unterschiedlichen Lieder sind:

Die Zeile A1.2 Meister, gib uns die Papiere kommt in allen Fassungen vor
Die Zeile A1.1 Sind wir einst der Arbeit müde kommt ebenfalls in allen Fassungen vor mit Ausnahme von B.
Die Zeile A3.1 Blaue Augen, rote Wangen kommt in A, C, D vor.

Die anderen Gemeinsamkeiten betreffen nur die folgen Lieder:
In B und C heißt es: Denn unser Handwerk geht niemals unter.
In C, D und E kommt „stark umgestaltet“ vor: Schneeweiß sind wir gekleidet,
In E und D kommt vor: In dem Schacht, da ist es dunkel.

Die Fassungen D (Weinbergarbeiterinnen) und E (Bergarbeiter) stehen einander besonders nahe, wobei das Umsingen auf die neue Stituation sehr geschickt gestaltet ist.


Quelle:
Wolfgang Steinitz, Dt. Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs Jahrhunderten, Berlin (Ost) Bd. 1, S. 303f.



 
 
 
 
A
J
S
B
K
T
C
L
U
D
M
V
E
N
W
F
O
X
G
P
Y
H
Q
Z
I
R
Home  
Aktuelles / Termine
Liederwerkstatt
Publikationen

Volksliedarchiv Lancken

Arbeiterliedarchiv Lancken
Stichworte 
Zeit / Epoche 
Bauernkrieg,
Freiheitskriege,
Vaterland,
Heimat,
Hymne,
Polenlieder,
Deutsch-Französischer Krieg 1870-71,
Sedanfeier,
Handwerksburschen
Deutscher Bund (1815-66)
1848
Norddeutscher Bund (‘66-71)
DAS
Instrumentalmusik
Polenlieder
Vagabund Kunde Monarch
Vom Kaiserreich zum 1. WK
1. Mai / 8 Stundentag
Soldatenlied

Weimarer Republik
Frontkämpferlied
Jugendbewegung
Partei / Gruppe
Sport - Radfahrer - Turner
Agitprop
Frauen / Emanzipation
Liedverbote
Bauern - Landagitation
Feiern, Fest usw.

Nationalsozialismus u. 2. WK
BRD
DDR

Personen
Synonyme
Berufe / Geschäfte
Glaube / Einstellung
Liederbuch