Frauenlied
1. Arbeitsschwestern habt ihr schon vernommen
unser Kampfruf: „Stärkt die rote
Front!“?
Frauen gehen unter roten Fahnen,
in die Herzen neues Leben kommt.
Aus den Küchen, den Fabriken
strömt der Frauen mut’ge Schar.
:,: und aus Qualen, Not und Sorgen
wächst ein Wille stolze und wunderbar. :,:
2. Frauen, unser die befreite Erde!
Sprengt die Fesseln, brecht die Sklaverei!
Euer Kind ein freier Mensch einst werde!
Schließt die Front, zum Klassenkampf herbei!
Nicht mit Klagen, nicht mit Beten
wird das Volk vom Joch befreit.
:,: Laßt uns werben, laßt uns
kämpfen
für den Anbruch einer neuen Zeit. :,:
3. Schluß mit all dem heimlichen Gemunkel!
Klar und offen treten wir hervor.
daß es laut und unerschrocken achalle
an des letzten Arbeitsmannes Ohr:
Auf, Proleten, schließt die Reihen,
und ihr Frauen, reiht euch ein!
:,: Arbeitsfäuste, rote Fahnen –
unser wird der große Endsieg sein. :,:
Geschichte / Kommentar:
Das Lied ist nur bei Berger/Lammel dokumentiert,
die es mündlich von Lucie Preisinger, Berlin 1960 erfahren haben.
Es soll um 1927 in Berlin bei „Demonstrationen und
Aufmärschen von den Arbeiterfrauen“ gesungen worden sein.
Das Lied arbeitet allerdings mit Worten wie
„Sklaverei“ eher mit dem Vokabular des 19. Jahrhundert.
Zur Einführung des Kapitels „Lieder des
Roten Frauen- und Mädchenbundes“ geben Berger/Lammel kurz
einen Abriss über die Entwicklung - ihrer Meinung nach - der
Frauen im RFB. Eine bessere Aufarbeitung ist zu finden bei: Werner
Hinze „Schalmeienklänge im Fackelschein“.
Quellen:
Berger/Lammel, Lieder des RFB (Das Lied im Kampf
geboren, Heft 8), Leipzig 1961, S. 80f. und S. 125.
Melodie: Leben Singen Kämpfen, Liederbuch der
deutschen Jugend, Verlag Neues Leben, Berlin 1958 (Laut Berger/Lammel)