Als der Hitler frech geworden
Als der Hitler frech geworden,
simserim serimsimsim,
wollt' er zieh'n nach Deutschlands Norden,
simserim serimsimsim
vorne auf dem Dichtergaul tateratatete,
ritt mit seinem großen Maul,
tateratetäte,
Dietericken Edarot [?]
wau, wau, wau, wau, wau, wau,
Dieterickens Eckardt
Schneterengteng, schneterengteng, schneterengteng,
schneterengteng
2. Deutschland wollten sie befreien,
Würd' und Ehren selbst verleihen,
Juden an die Galgen hänge,
Banken in die Lüfte sprengen,
die Sozis all erschießen.
3. So dachte sich's Herr Hitler aus,
manch Pazifisten kam der Graus,
Stinnes lachte, Rothschild schrie,
Ehrhardt Auer schiß Pipi,
doch es kam ganz anders.
4. Denn als Adolf Hitler putschte,
ihm der Gustav Kahr enwutschte.
Gustav sprach: ich mach nicht mit,
Überdies sind wir zu dritt,
ich uns Lossow, Geißer.
Geschichte / Kommentar:
Die Parodie auf das Lied „Als die Römer
frech geworden“ entstand Wolfgang Steinitz (Bd. II, S. 144)
zufolge nach „dem Hitlerputsch in München“ (November
1923). Eine erste Version war 1924 in dem Heft „Rote Gedichte und
Lieder", S. 78, abgedruckt. Wir haben eine erste Version gefunden
in dem Liederbuch „Arbeiter-Lieder“ aus dem Jahr 1930.
Quellen:
Arbeiter-Lieder (ca. 1929), Eine Sammlung
proletarischer Kampflieder, Wander-, Volks- und heiterer Lieder. - Wien:
Grünberg, 94 S. [Lammel, Biblio. Nr. 4040, S. 67 [wie Nr. 359 ]
Arbeiter-Lieder (ca. 1930), Verlag Junge Garde,
Berlin SO 16, Brückenstr. 10b., Für den Verlag verantwortlich:
Her-mann Remmele M. d. R., Berlin
Wolfgang Steinitz, Deutsche VOlkslieder
demokratischen CHarakters aus sechs Jahrhunderten Bd. II, Berlin 1962,
S. 144