Monarchenlied
1.
All meine Sach die geht nicht wohl, wies gehn
soll,
saufen wir viel so werden wir voll
Die Schuh versoffen, barfuß geloffen
Die Strümpf die gehn eweg u. da läuft
man im Dreck,
durch den Rock scheint der Ellenbogen.
2.
Die Haar wachsen mir zum Hut heraus, wie ein
Strauß,
das Hemd hängt mir zu den Hosen heraus
ich wollt es flicken s wollt sich nicht schicken
Kein Nadel u kein Zwern u ich tu s auch nicht
gern,
zerriß in tausend Stücken!
3.
Lieber Bruder ich rat es dir folge mir
ein Exempel nehm an mir
Sei kein Verkäufer auch kein Versäufer
hätt ich mir das Maul ins Wasser gesteckt,
so stünd meine Sach weit besser.
4.
Nun ade zur guten guten Nacht ich habe vollbracht
Ich hab das Meinige durchgejagt
Mein Stock u. Degen muß ich ablegen
u. der Wirt schmeißt mich zu der Tür
hinaus
u. droht mir noch mit Schlägen.
(DVA, A 101 767, Nassauische Volkslieder)
Geschichte / Kommentar:
Diese Kundenklage ist aus den 1930er Jahren aus
Hessen überliefert und stammt aus den Unterlagen des DVA. In einer
Variante beginnt das Lied allerdings ironisierend „Alle meine
Sachen stehn recht wohl“
Variante:
Alle meine Sachen stehn recht wohl, wie’s
sein soll;
sauf’ ich viel, dann werd ich voll!
Das Geld versaufen,
barfuss gelaufen,
und die Strümpf sein weg
und ich lauf im Dreck,
durch den Rock schaut der Ellenbogen.
DVA, A 169 939, Battenhausen (Kr. Frankenberg)
Quellen:
Deutsches Volksliedarchiv:
DVA, A 101 767, Nassauische Volkslieder
DVA, A 169 939, Battenhausen (Kr. Frankenberg)