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Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
Hand in Hand.
Mel.: Das Volk steht auf, der Sturm bricht los etc.

1. Es braust ein Getöse, so dumpf und schwer,
In Sturmeswüthen laut ächzet das Meer,
Schwarz ziehen die Wolken, die Sterne verhüllend,
Mit Blitzen und Donner die Lüfte erfüllend,
Da graut’s dem Philister, wie bangt sein Gesicht!
 Wir aber, Freunde, klagen nicht,
 Wei groß die Noth, wir fragen nicht,
 Ob Sieg, oder Tod, wir zagen nicht,
   Hand in Hand
   Besserm Land
  Unser Steuer zugewandt!

2. Die Wogen, hei! wachsen mit wilder Gewalt,
Sie brechen sich schäumend im Felsengespalt,
Der Wartthurm stürzet, der Sturmesverächter,
Hoch wirbelt der Staub vergang’ner Geschlechter!
Da graut’s ...

3. Jetzt berstet die Erde, der Boden erweicht,
Von blutigen Thränen des Elends feucht:
Was gestern verhaßt noch, heut Tausende loben,
Denn gleich einer Sündfluth, so rauscht es von oben!
Da graut’s ...

4. Nicht Beten, nicht Lügen hilft aus der Noth,
Sie eilen und drängen in’s Rettungsboot,
Das knarret im Winde und schwankt auf den Wellen,
Ein Ruck - und am Felsenriff wird es zerschellen!
Da graut’s ...

5. Nur vorwärts, nur vorwärts, bald hellt sich die Nacht!
Und Freiheit und Gleichheit im Morgenroth lacht;
Ein Opfer, die Selbstsucht, noch ringt mit den Wettern,
Dann schwellen die Segel, die Anker zerschmettern!
Da graut’s dem Philister, wie bangt sein Gesicht!
 Wir aber, Freunde, klagen nicht,
 Wei groß die Noth, wir fragen nicht,
 Ob Sieg, ab Tod, wir zagen nicht,
   Hand in Hand
   Besserm Land
  Unser Steuer zugewandt!
Andere Titel: 
Text: August Geib,
Melodie: Das Volk steht auf, der Sturm bricht los,
Noten:
Vorlage:
Kategorie: Vom Kaiserreich zum 1. WK,
Zeit: Vom Kaiserreich zum 1. WK,
Geschichte / Kommentar:

Den Text schrieb August Geib auf die Melodie „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los“. Doch bereits Theodor Körner nutzte 1813 für sein Lied, das er „Männer und Buben“ überschrieben hatte, eine traditionelle Melodie des 18. Jhs., über die jedoch keine näheren Angaben existieren.



Quellen: 

Liederbücher der Arbeiterbewegung im 19. Jh.
Johann Most, Neuestes Proletarier-Lieder-Buch von verschiedenen Arbeiterdichtern, 3. verbesserte Aufl., Druck und Verlag der Genossenschafts-Buchdruckerei Lindenstraße Nr. 9, Chemnitz 1873, Nr. 21;
Most’s Proletarier-Liederbuch. In fünfter Auflage zusammengestellt und herausgegeben von Gustav Geilhof in Chemnitz, 1875, Nr. 17;
Sozialdemokratisches Liederbuch. 8. veränderte Aufl., Zürich, Verlag der Volks-Buchhandlung, 1885, Nr. 39,
Sozialdemokratisches Liederbuch. Sammlung revolutionärer Gesänge, 12. Auflage, German Printing and Publishing Co., London 1889, Nr. 44;
Max Kegel's Sozialdemokratisches Liederbuch, (3. Aufl.) Stuttgart 1891, Nr. 50;
Max Kegel's Sozialdemokr. Ldb, (8. Aufl.), Stuttgart, 1897, Nr. 53;
Hermann Schlüter, Sozialistisches Arbeiter-Ldb, Chicago, o. J. (ca. 1906), Nr. 58;


 
 
 
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