Der Arbeit junges Volk
1. Es braust durch alle Lande wie Sturm ein wilder
Schrei,
Heraus zum heilgen Streite, ein jeder Kämpfer
sei
Schon glüht der Freiheit Morgenrot,
Verkündet Ende aller Not.
Wir sind der Zukunft Erben, der Arbeit junges
Volk.
2. Das Werk wird uns gelingen, wir führen es
zum Sieg,
Die Freiheit wir erringen im letzten heilgen
Krieg.
Wir kommen alle in Schritt und Tritt
Und reißen alle Völker mit.
Wir sind der Zukunft Erben, der Arbeit junges
Volk.
3. Erzittert drum, ihr Pfaffen! Wach auf, vom
Schlaf du Knecht!
Wir kämpfen für die Wahrheit, für
Freiheit und das Recht.
Wir brechen nun der Herren Macht,
Die uns zu Knechten hat gemacht.
Wir sind der Zukunft Erben, der Arbeit junges
Volk.
4. Die alte Welt muß stürzen, frei soll
die Arbeit sein;
Des Mammons morsche Spitzen, wir reißen keck
sie ein.
Wir stoßen ein das Kerkertor
Und steigen kühn zum Licht empor.
Wir sind der Zukunft Erben, der Arbeit junges
Volk.
Geschichte / Kommentar:
Ein Kampflied von Willi Münzenberg
(1889-1940), dem Gründer des
„Münzenberg-Konzerns“ aus dem Jahr 1919. Es
überwiegen noch die Worte des 19. Jahrhunderts, allerdings bereits
mit einigen neuen Vokabeln der „neuen Zeit“. Auch der
„letzte, heilige Krieg“ muss kurz nach dem Ende des Ersten
Weltkrieges herhalten. Die Musik ist von Semper, wir wissen aber nicht
welcher. Wer es weiß bitte INFO.
Quelle:
Kampflieder. FSJ, Verlag Junge Garde (1) Nr. 6.
Mit Lenin. 50 Kampflieder, 21.-40. Tausend (ca.
128/29), Nr. 14, S. 8.
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1928, S.
11.
Arbeiter-Kampfliederbuch. (Paul Schmidt), Berlin
Ca. 1930