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Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
Empor zum Licht!

Empor zum Licht! Es wich die Nacht
Nur Wolken noch decken der Sonne Pracht
Erwache, Volk, erwache!

1. Die neue Zeit, sie ist genaht,
Männer und Frauen, nun auf zur Tat!
Reicht Euch die Hände zum Freiheitsbund!
Donnernd es töne vom Erdenrund:
Erwach, Volk, erwache!

2. Zum dichten Wall schließt Eure Reih’n,
Da kann nicht Sorge noch Not hinein:
Fest wie ein Felsen im wilden Meer
steht dann der Arbeit gewalt’ges Heer!
Erwach, Volk, erwache!

3. Herbei, herbei aus Stadt und Land,
Nehmet den Hammer in Eure Hand!
Das neue Jahrhundert Ihr Euch erringt!
Erwach, Volk, erwache!
Empor zum Licht!
Andere Titel: 
Text: Emanuel Wurm (1857-1920),
Melodie: G. Ad. Uthmann (1867-1920),
Noten:
Vorlage:
Kategorie:
Zeit: 1913, (1920/21,
Geschichte / Kommentar:

Das Lied können wir zum erstenmal 1913 nachweisen (DAS Sängerbund, Nr. 40, S: 43. Nach 1918 befindet es sich anfänglich nur in den Liederbüchern der KAPD (1920/21) und erst ab 1928, allerdings wenig Übernahme und die hauptsächlich im KPD-Umfeld.

Emanuel Wurm (geboren am 16. September 1857 in Breslau; gestorben am 3. Mai 1920 in Berlin) studierte nach dem Abitur in Berlin von 1876 bis 1880 in Breslau Chemie. Wurm, der jüdischen Glaubens war, arbeitete erst als Leiter der Essig Pressefefabriken in Dresden und von 1863-1888 als Redakteur zur Zeitschrift für Spirituosen und Pressefeindustrie in Wien. Danach war er ein Jahr Redakteur der Zeitung Volksfreund, begründete den Konsumverein Vorwärts in Dresden., arbetiete ab 1890 für die Zeitung Volkswille in Hannover, ab 1902 für „Die Neue Zeit“. Ebenfalls 1890 wurde er Vorsitzender des Vereins Arbeiterpresse.

Anfang des 20. Jahrhunderts leitete er gemeinsam mit Karl Kautsky die SPD-Theoriezeitschrift Die Neue Zeit und unterrichtete auch an der SPD-Parteischule in Berlin. Aufgrund der Bewilligung der Kriegskredite schloss er sich der USPD an. 1890 bis 1907 und 1922-18 war er Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Reuß jüngere Linie. Bis zu seinem Tod war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Er starb an den Folgen einer Operation.

Während der Novemberrevolution war Wurm vom 14. November 1918 bis zum 13. Februar 1919 Staatssekretär des Reichsernährungsamtes. Seine Ehefrau Mathilde war ebenfalls Reichstagsabgeordnete.




Quellen: 

Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1920, Nr. 8, S. 19; Kampfgesang. Proletarische Freiheitslieder, Berlin (KAPD), 1921, NR. 16, S. 17; Mit Gesang wird gekämpft’!, 1928, Nr. 23, S. 12. ; Arbeiter-Kampfliederbuch. (Paul Schmidt), Berlin Ca. 1930, S. 22.

Liederbuch. Herausgegeben vom Deutschen Arbeiter-Sängerbund, Gau Berlin, 1913, Nr. 40, S. 43.
Alfred Guttmann, Chorsammlung des Deutschen Arbeiter-Sängerbundes (Männer-Chöre), Berlin 1929, Nr. 95, S. 275ff.

Siehe auch:
Antoinette Hellkuhl, Empor zum Licht. Arbeitergesangvereine im westfälischen Ruhrgebiet 1878-1914, Stuttgart 1983.

 
 
 
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