Ein armer Mann, ein braver Mann
1. Ein armer Mann, ein Ehrenmann,
Trägt hoch sein Haupt, trotz alledem!
Sonst sehen wir für feig ihn an,
wir arm und stolz, trotz alledem!
Ruhmloser Plag und alledem,
Rang ist ein Münzgepräge nur
der Mann das Gold, trotz alledem!
2. Und haben wir auch schlichte Kost
und schlichtes Kleid, samt alledem!
Laßt Narren Seide, Schelmen Most,
der Mensch ist Mensch, trotz alledem!
Dem öden Prunk und alledem.
Ein Ehrenmann, ob noch so arm,
steht obenanan, trotz alledem.
3. Das Bürschchen dort, das nennt sich Lord,
Stolziert und stiert samt alledem!
Wohl hundert lauschen auf sein Wort,
er ist ein Tropf, trotz alledem.
Trotz Land und Stern und alledem
ein freies Aug’, ein helles Aug’,
lugt aus und lacht zu alledem.
4. Ein König manchen adeln kann
zum Herzog, Fürst und alledem,
Doch wer zu einem braven Mann?
Es gleicht in keinem Falle dem,
trotz alledem und alledem.
Ein heller Sinn, ein hoher Sinn,
Hoch steht er über alledem.
5. Drum jeder fleh’, daß es
gescheh’,
es wird gescheh’n, trotz alledem,
daß Geist und Wert die ganze Erd
regieren soll, trotz alledem!
Es wird gescheh’n, trotz alledem,
daß Mensch dem Menschen überll
ein Bruder sei, trotz alledem.