Zwischen Liebe und Arbeit.
1. Du schönstes Kind aus Sachsen, Schlesien,
Preußen,
die ganze Lieb’ ist eine Narretei,
/: jedoch sie wird so lange noch bestehen,
bis daß der Gokkel legt sein erstes Ei. :/
2. Doch ist die Liebe köstlich zu
genießen,
Sie schmeckt wie Sirup süß und
Honigseim
/: Und hat man mal zu fest sie angerühret,
Dann bleibt man kleben wie am Fliegenleim. :/
3. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer,
Ein kleines Hüttchen macht noch keine Stadt,
/: Und meine Liebste, die hat mich verlassen,
Und ich, ich hab die ganze Liebe satt. :/
4. Ich bin ein armer Handwerksbursch aus Sachsen,
Und nach der Arbeit bin ich nie gerennt,
/:Denn von der Faulheit kann man ja nicht sterben,
Die Arbeit liebt nur der, der sie nicht kennt. :/
Geschichte / Kommentar:
Dieses Liebeslied, das Hans Reinhardt in den
zwanziger Jahren des 20. Jh. aufgeschrieben hat, zeigt die
Zwiespältigen Gefühle des Kunden. Von der Liebe einer Nacht
geht es in philosophische Abgründe des eher etwas
heruntergekommenen Handwerksburschen. Allerdings birgt die letzte
Strophe durchaus eine gehörige Portion Wahrheit.
Quellen:
Hans Reinhardt, Der Tippelbruder, Bad Rothenfelde
(Teut. Wald) 1926, Nr. 11, S. 18f.
Disco:
Peter Roland, Landstreicherballaden. Thorofon FTH
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