Agitprop (5)
Die Wühler, Berlin
Im Osten Berlins entstand eine
Agitprop-Truppe des KJVD „Die
Wühler“. Sie agierte in den Jahren 1930
bis 1932. Ihr Programm bestand aus Liedern,
Kurzszenen, Schnellzeichnungen und einem Sprechchor
ohne große Dekoration, das sie auf der
Straße, in Lokalen und auf Lastwagen
vortrugen.
Rote Reporter, Bremen
Die Agitprop-Truppe
„Rote Reporter“ wurde 1927 von
der Internationalen Arbeiterhilfe Bremen in Person
von Albert Gercken gegründet. Unter dem
Spielleiter Edgar
Bennert (Vorsitzender
des „Bundes proletarisch-revolutionärer
Schriftsteller“ und Mitglied des
Redaktionskollegiums der
„Arbeiter-Zeitung“ Bremen) bemühte
sich die Truppe um Aktualität in Wort, Bild
und Darstellung. Ihr Instrumentarium bestand aus
Schlagzeug, Banjo, Akkordeon, Gitarre und Laute.
Sie spielten für die IAH, die Rote Hilfe und
die KPD. Ihr Aktionsradius bewegte sich in und um
Bremen, in Oldenburg, Ostfriesland, in Hannover.
Gespielt wurde im Parzellengelände, auf
Plätzen, vor Wahllokalen, auf Bühnen und
Lastwagen. Es gab auch Zusammenarbeit mit den
Bremer „Blauen Blusen", über die
aber keine Informationen vorliegen.
Lieder: Rote Reporter
überall! (Worte: Hans-Peter Woile, Weise: Kurt
Köhler)
Truppe Neukölln, Berlin
Bereits in den Jahren nach der
Novemberrevolution sammelte Otto Fromm eine Gruppe
Jugendlicher in „unserer Zeitungsfiliale in
Neukölln“ um sich und veranstaltete
Lese- und Singabende. Dann schrieb er für
ihren „Arbeiterverein“, „der Zeit
und den Verhältnissen angepaßt, einige
kurze Theaterstücke“. Mit ihren
Stücken traten sie in der Kindlbrauerei, bei
Happold sowie im Karlsgarten auf. Später kamen
auch ein paar arbeitslose Schauspieler hinzu, um
die Gruppe zu unterstützen.
Lieder: Genossen, wir wandern
durch Feld und Hain (Worte: Otto Fromm; Weise Bernd
Zimnik)
Echo von links,
Tschechoslowakei
Ein Kreis um Louis
Fürmberg herum gründe im Mai 1932 eine
Truppe, über die er allerdings nichts weiteres
außer einiger Kantaten erwähnt. Die
Gruppe bestand bis 1933
Lieder:
Unser Spiel, es soll kein
Spielen (Truppenlied) - Worte und Weise: Louis
Fürnberg
Da gehst du deinen eignen Weg
(Lied von der Volksfront) Worte und Weise: Louis
Fürnberg
Wir haben den mächtigen
Aufbau gesehn (Worte und Weise: Louis
Fürnberg)
Und hängen die Wolken
zentnerschwer (Worte und Weise: Louis
Fürnberg)
Das Werk ist getan, (Der
große Plan (Worte und Weise: Louis
Fürnberg)
Das ist das Lied von der Roten
Armee (Marsch der Roten Armee) - Worte und Weise:
Louis Fürnberg
Freie deutsche
Spielgemeinschaft, Prag
Die Agitprop-Truppe
„Freie Deutsche Spielgemeinschaft“,
Prag, bildete sich um die Jahreswende 1935/36 aus
15 jugendlichen Emigranten beiderlei Geschlecht.
Glaubt man Gerda Kohlmey sollen es Kommunisten,
Sozialdemokraten und Parteilose gewesen sein. Ihre
Szenen, Rezitationen und Lieder schrieben und
komponierten sie meist selbst. Viele spielten ein
Instrument oder begannen es zu lernen. Ihre Proben
in einem Emigrantenheim waren straff
durchorganisiert und sie begannen marxistische
Literatur gemeinsam zu studieren. Aufgrund der
Bedingungen hatten einige Schwierigkeiten die
Situation zu verarbeiten. Daher war es ihnen
wichtig, „Optimismus und Kampfbereitschaft
unter den Emigranten wachzuhalten“ und
„das feste Zugehörigkeitsgefühl zur
Heimat zu stärken“. Eine ihrer
Hauptraufgaben sahen sie 1936/37 in der
„Unterstützung des spanischen
Freiheitskampfes“.
Truppenlied: Der
Emigranten-Choral
Lieder: In Paris, in
Kopenhagen, Zürich (Emigranten-Choral) –
Worte: Kollektiv; Weise: Gerda Kohlmey
Der Vater ga uns noch ganz
ruhig die Hand (Lied des asturischen
Bergarbeiterjungen) – Worte: Hans Drach;
Weise: Gerda Kohlmey
Mein Vater wird gesucht
– Worte: Hans Drach; Weise: Gerda Kohlmey
Du drehst die Welt, sieh die
um (unbekannt)
Ihr seid jung und habt ein
Recht aufs Leben (Jugendlied) – Worte: Max
Zimmerin; Weise: Gerda Kohlmey
Ernst-Thälmann-Truppe-Paris
Wird bei Lammel, S. 157ff.
zwar aufgeführt, gibt aber keine Erkenntnisse
über Teilnehmer, Auftritte und Aktionen.
Lediglich das Lied: „Sie haben das Wort
erschlagen“ (Dimitroff-Lied) ist für uns
von Bedeutung.
Die Wühler, Berlin
Im Osten Berlins entstand eine
Agitprop-Truppe des KJVD „Die
Wühler“. Sie agierte in den Jahren 1930
bis 1932. Ihr Programm bestand aus Liedern,
Kurzszenen, Schnellzeichnungen und einem Sprechchor
ohne große Dekoration, das sie auf der
Straße, in Lokalen und auf Lastwagen
vortrugen.
Lieder: Du Jungprolet an der
Drehbank (Worte und Weise: Kollektiv)
Die Stürmer, Berlin
Informationen über die
Agitprop-Truppe die
Stürmer aus Berlin
haben wir bislang nur auf der Platte
„Vorwärts und nicht vergessen“ (Eterna 8
10 052) gefunden. Dort wird sie - auch von Inge
Lammel - als „eine proletarische
Kampfgruppe“ vorgestellt, „die sich aus
acht Betriebsarbeitern zusammensetzte“.
Vertreten ist sie vertreten mit
Rote Matrosen – Worte:
Alexander Besymenski, deutsch Helmut Schinkel;
Weise: nach dem polnischen Revolutonslied
„Das Volk zog zum Kampf“ Versandhaus
„Arbeiter-Kult“, Mech. Cop. 1929
G. 1. a) Der neue Stern.
Proletarisches Weihnachtslied. Text von Erich
Weinert, Berlin. Musik von Hanns Eisler, Berlin.
Mitwirkende: Renée Stobrawa, Gruppe Junger
Schauspieler, Berlin, Erich Weinert, Hanns Eisler,
Die Stürmer, Berlin.
G. 5. a) Rotes Fliegerlied.
Russischer Luftflottenmarsch. Gesungen „Die
Stürmer, Berlin".
G. 6. a) Rotes Matrosenlied.
Russisches Matrosenlied. Gesungen „Die
Stürmer, Berlin".