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Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
Der Steiger muß sich was schämen

Version 1:

Der Steiger muß sich was schämen,
daß er die Leute so tut quälen,
Für ein so schlechtes Lohn, o weh!
Für ein so schlechtes Lohn.


Version 2 (A):

1 Wer Geld an der Eisenbahn will verdienen,
Der muß ja den Schubkarren schieben,
Wohl bei dem Tag, wohl bei der Nacht.

2. Der Schachtmeister muß sich schämen,
Weil er so die Leut’ tut quälen
Für so einen schlechten Lohn.

3. Es kommt der liebe lange Winter,
Dann schreien Frau und Kinder:
„Wo hast du deinen verdienten Lohn!“

4. „Den Lohn kann ich euch nicht geben,
Und wenn ich mich bringt um mein Leben,
Denn ich habe ja nichts verdient.“

5. Dann bleib’ ich lieber daheime
In angenehmen Träumen,
Bis bessere Zeiten sein.

6. Daheim kann ich nicht bleiben
Und mir die Zeit vertreiben.
Drum muß ich wieder zur Eisenbahn hin.

Aus Niederscheid: Wolfram, Nassau Nr. 374, S. 325.

Andere Titel: 
Text: unbekannt,
Melodie: unbekannt,
Noten:
Vorlage:
Kategorie: Lieder anderer Arbeitergruppen,
Zeit: 1860-70, 1927,
Geschichte / Kommentar: 

Diese Strophe in Version 1 geht auf das weitverbreitete Lied „Der Schachtmeister muß sich schämen“ zurück. Die Gemeinsamkeit findet sich in der gleichen Geschichte der Erdarbeitern, die seit ca. 1860-70 in ganz Deutschland durchgeführt wurden.

Diese Zeit war auch speziell für die Bergleute katastrophal, da „die Kohlen nicht abgingen“ (K. Leich). Der monatliche Steigerlohn lag bei 60-75 Mark, der Hauerlohn war demzufolge dementsprechend niedriger.

siehe auch: Lieder anderer Arbeitergruppen,

Lieder:
Wer Geld an der Eisenbahn will verdienen,
Der Steiger muß sich was schämen,

Weitere Lieder dieser Kategorie nach Steinitz:
B. Wenn die Ziegler woll’n was verdienen
C. Und kommt der liebe Winter (Sachsen, 1930) (Steinitz Nr. 124 C, S. 296)
D. Jetzt kommt der liebe Winter (Schlesien) (Steinitz Nr. 124 D, S. 297)
E. Der Schachtmeister und der Budiker (Oberschlesien um 1928) (Steinitz Nr. 124 E, S. 297)
F. Der Schachtmeister und der Optiker (Dithmarschen, 1937) (Steinitz Nr. 124 F, S. 298)
G. Des Morgens um halb fünfe (Emsland, 1935)  (Steinitz Nr. 124 G, S. 298)
H. Des morgens om halb funfel (Steinitz Nr. 124 H, S. 299)



Quelle:
Wolfgang Steinitz, Dt. Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs Jahrhunderten, Bd. 1, Berlin (Ost) 1955, Nr. 111, S. 284
Gerhard Heilfurth, Das Bergmannslied. Wesen / Leben / Funktion. Ein Beitrag zur Erhellung von Bestand und Wandlung der sozialkulturellen Elemente im Aufbau der industriellen Gesell-schaft, Kassel und Basel 1954, S. 124, 609:
K. Leich, Glückauf. Ein Heimatbuch für Bergleute, Witten a. d. Ruhr o. J. (1927) S. 40.
Leich / Witten a. d. Ruhr 1927 S. 40 (1 Str.) und Leich / Bochum 1926/27 S. 286




 
 
 
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