Die rote Fahne (2)  
    
    
        
 
    
    
        An das Arbeiterliedarchiv Berlin eingesandt 
        „1956 von Kurt Smettan, Berlin-Lichtenberg“ mit dem 
        Vermerkt:. „1918/19 von Berliner Arbeitern nach der Melodie 
        ‚Stolz weht die Flagge Schwarz-weiß-rot’ 
        gesungen.“
 
    
    
        
 
    
    
        Wolfgang Steinitz teilt außerdem mit, dass 
        Boleslav Strzelewicz in seinen Erinnerungen, 35 Jahre 
        Künstlerfahrten unter deutscher Monarchie und Republik, (Dresden 
        o.J. [kurz nach 1925], S. 6) die Parodie des Liedes aus der Zeit um 
        1895 abgedruckt fand (mit der Verfasserangabe „Knauf“ und 
        dem Vermerk: A. Hoffmanns Verlag, Berlin O (Männerchor). – 
        Dort 18 richtig: Zum Trutz).  
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        1. Stolz weht die Flagge 
        Schwarz-Weiß-Rot
von uns´rer Schiffe Mast
Dem Feinde 
        Tod, der sie bedroht
Der diese Farben haßt
Sie flattert an 
        der Heimat Strand
im Winde hin und her
und weit vom deutschen 
        Vaterland
auf sturmbewegten Meer 
    
    
        Ihr woll´n wir treu ergeben sein
getreu 
        bis in den Tod
Ihr woll´n wir unser Leben weih´n
der 
        Flagge Schwarz-Weiß-Rot
Hurra! 
    
    
        
 
    
    
        2. Allüberall, wo auf dem Meer
ein hoher 
        Mast sich reckt
Da steht die deutsche Flagge sehr
in Achtung und 
        Respekt
Sie bietet auf dem Meere Schutz
dem Reiche 
        allezeit
jedwedem tück´schen Feind zum Trutz
der 
        Deutschlands Ehr´ bedräut 
    
    
        Fürwahr, wo uns´re Flagge weht
da 
        hat es keine Not
Hoch leb´, die stets in Ehren steht
Die 
        Flagge Schwarz-Weiß-Rot
Hurra! 
    
    
        
 
    
    
        3. Und wenn ein feindlich Schiff sich naht
und 
        heißt´s: „Klar zum Gefecht!“
So drängt 
        es uns zur kühnen Tat
Wir kämpfen für das 
        Recht
Und dringt ein feindliches Geschoß
in eines Seemanns 
        Herz
Nicht klagt der wack´re Kampfgenoss´
ihm macht 
        es keinen Schmerz 
    
    
        „Hoch !“ ruft er dann: „Was 
        schadet´s mir
Ich starb den Ehrentod
für Deutschlands 
        heiligstes Panier
Die Flagge Schwarz-Weiß-Rot
Hurra 
        !“
 
    
    
        
 
    
    
        4. Und treibt des wilden Sturms Gewalt
uns auf 
        ein Felsenriff
ganz gleich, in welcherlei Gestalt
Gefahr droht 
        unserm Schiff
wir weichen und wir wanken nicht
wir tun nach 
        Seemanns Brauch
den Tod nicht achten, ist uns Pflicht,
bis zu dem 
        letzten Hauch 
    
    
        Ja, mit den Wogen kämpfen noch
Der 
        sterbende Pilot
In seiner Rechten hält er noch
Die Flagge 
        Schwarz-Weiß-Rot
Hurra! 
    
    
        
 
    
    
        5. In Afrika, in Kamerun
der wilde Feind sich 
        zeigt
der deutsche Seemann mutig ficht
Er weichet nicht so 
        leicht
Der „Bismark“ und die „Olga“ 
        auch
sie hielten tapfer Stand
wo deutsches Blut vergossen 
        ist
im fernen wilden Land. 
    
    
        Starb auch so mancher Kampfgenoss´ 
den 
        echten Heldentod
Hoch wehet doch in Afrika
die Flagge 
        Schwarz-Weiß-Rot
Hurra! 
    
    
        
 
    
    
        6. Es tönet hell durch Deutschlands 
        Gau´n
Heil! Kaiser Wilhelm dir!
Du kannst auf uns´re 
        Treue bau´n
Wir folgen mutig dir
Und wie auch einst der 
        Würfel fällt
sei´s Friede oder Krieg
führst 
        du uns an als Kaiserheld
ist unser doch der Sieg 
    
    
        Hoch! Kaiser Wilhelm, lebe hoch
Beschütze 
        uns vor Not
Lang´ mögest du beschützen noch
die 
        Flagge Schwarz-Weiß-Rot
Hurra !