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Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
Die kommunistische

1.  So fordere, fordere, Kommunist,
 So fordere, fordere, Kommunist,
 Was recht, nur recht zu fordern ist:
 Was recht, nur recht zu fordern ist:
 Für alle Armen Brot
 Und Ende aller Not
 Und Obdach jedermann.
 Höret den Ton
 Höret den Ton
 Und Obdach jedermann.
 Höret den Ton
 Hämmer drohn
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Höret den Ton
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Hämmer drohn

2.  So schwöre, schwöre, Kommunist
 So schwöre, schwöre, Kommunist
 So lang du Arbeitssklave bist:
 So lang du Arbeitssklave bist:
 Der Stahlhelm muß verschwinden
 Und alle, die uns schinden,
 Die werden nun verjagt.
 Höret den Ton
 Höret den Ton
 Die werden nun verjagt.
 Höret den Ton
 Hämmer drohn
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Höret den Ton
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Hämmer drohn

3.  Was brauchst du, brauchst du Kommunist,
 Was brauchst du, brauchst du Kommunist!
 Daß du zum Kampf gewappnet bist?
 Daß du zum Kampf gewappnet bist?
 Den Prügel für den Bürger,
 Den Proletarierwürger;
 Die Waffen nimm ihm fort.
 Höret den Ton
 Die Waffen nimm ihm fort.
 Höret den Ton
 Hämmer drohn
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Höret den Ton
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Hämmer drohn

4.  Versprichst, versprichst du Kommunist,
 Versprichst, versprichst du Kommunist,
 Daß niemals du den Schwur vergißt?
 Daß niemals du den Schwur vergißt?
 Proleten all’ der Erde
 Die Rote Freiheit werde.
 Baut Barrikaden auf!
 Höret den Ton
 Baut Barrikaden auf!
 Höret den Ton
 Hämmer drohn
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Höret den Ton
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Hämmer drohn
 Carmagnole

5.  Rings Feinde, Feinde, Kommunist,
 Rings Feinde, Feinde, Kommunist,
 Weil du der Welt Befreier bist,
 Weil du der Welt Befreier bist,
 Du reinigst die Fabriken,
 Drin Weib und Kind ersticken,
 Brennt Mordkasernen auf.
 Höret den Ton
 Brennt Mordkasernen auf.
 Höret den Ton
 Hämmer drohn
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Höret den Ton
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Hämmer drohn

6.  Zum Endkampf, Endkampf, Kommunist,
 Zum Endkampf, Endkampf, Kommunist,
 Die Fahne, Fahne rot gehißt!
 Die Fahne, Fahne rot gehißt!
 Enteignet die Paläste!
 Und die drin feiern Feste,
 Die führt vors Tribunal.
 Höret den Ton
 Die führt vors Tribunal.
 Höret den Ton
 Hämmer drohn
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Höret den Ton
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Hämmer drohn

7.  Hör’ jeder, jeder Kommunist:
 Hör’ jeder, jeder Kommunist:
 Eint euch zur letzten, letzten Frist,
 Eint euch zur letzten, letzten Frist,
 Proleten aller Fernen,
 Kommt mit den Sowjetsternen,
 Die Grenzen fallen all.
 Höret den Ton
 Die Grenzen fallen all.
 Höret den Ton
 Hämmer drohn
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Höret den Ton
  Tanzet die Carmagnole
  Höret den Ton
  Hämmer drohn
Andere Titel: 
Text: G. G. L.. unbekannt,
Melodie: unbekannt,
Noten: Rot Front 1925,
Vorlage:
Kategorie: Weimarer Republik,
Zeit: Zeit / Epoche, 1920er Jahre





Siehe auch:
Was will das Proletariat,
Geschichte / Kommentar: 

Die kommunistische Carmagnole befindet sich zwischen 1923 und 1930 ausschließlich auch in den kommunistischen Liederbüchern der Weimarer Zeit. Der Autor des Textes ist lediglich mit G. G. L. angegeben, der Komponist ist unbekannt. Im Liederbuch „Rot Front“ von 1927 ist nur die Melodie ohne Text abgedruckt und der Vermerk „Text vom Reichsgericht der deutschen Republik verboten“. Auch im Liederbuch „Mit Gesang wird gekämpft’!“ von 1928 ist der Verbotsvermekt abgedruck. Worauf sich der zweite Titel „Carmagnole 1922“ bezieht, wissen wir nicht. Über Informationen währen wir dankbar.

Die Kernpunkte des Liedes sind in sieben Strophen zusammen gefasst, während jedes Mal wieder zum Tanz der Carmagnole aufgefordert wird.

In der ersten Strophe werden die „gerechten“ Forderungen genannt (Für alle Armen Brot, das Ende aller Not Und Obdach jedermann.) Dann gilt es, zu schwören „So lang du Arbeitssklave bist“, und zu aggressivem Handeln aber noch im Rahmen und durchaus nachvollziehbar: „Der Stahlhelm muß verschwinden Und alle, die uns schinden, Die werden nun verjagt“ In der dritten Strophe wird es deutlicher: Es geht um Waffen und einen Kampf (Den Prügel für den Bürger, Den Proletarierwürger; Die Waffen nimm ihm fort). In der vierten Strophe wird der Kampf auf die ganze Erde ausgedehnt und „Die Rote Freiheit“ soll hinter „Barrikaden“ erkämpft werden. Da (Str. 5) ringsherum „Feinde“ lauern. Es sollen aber nicht nur „die Fabriken“ gereinigt werden, in denen „Weib und Kind ersticken“, sondern es sollen auch die „Mordkasernen“ angezündet werden. In der sechsten Strophe wird dann deutlich, es handelt sich um den, in vergleichbaren Lieder immer wieder auftauchenden „Endkampf“.

Verbindet man diesen Text mit den immer wieder, und besonders ab 1927 auftauchenden Bürgerkriegsphantasien der KPD, ist das Verbot des Liedes, wenn es denn wirklich stattgefunden hat, durchaus nachvollziehbar.

Aufgrund des aggressiven Textes ist es auch nicht verwunderlich, dass das Lied in allen uns vorliegenden Nachbetrachtungen fehlt, man wollte ja gerne die KPD und den RFB als Opfer darstellen und nicht als Täter. Das gleiche trifft auch auf jene Nachbetrachtungen von Leuten zu, die überwiegend bei Lammel abgeschrieben haben.




Quelle:

Kampflieder, VIVA, 1923, Nr. 4;
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1924, 21. bis 30. Tausend, Verlag „Junge Garde“ Berlin O 17, Nr. 24;
Rot Front. Neues Kampf-Liederbuch, Berlin 1925, Nr. 21, S. 34ff.;
Zum roten Sturm voran. Kampfliederbuch, Berlin 1926, Nr. 21, S. 34ff.;
Rot Front. Das neue Liederbuch mit Noten, 1927 (Verlag Junge Garde, Berlin) Nr. 4 (Verboten)
Mit Gesang wird gekämpft’!, 1928, Nr. 54 (Verboten);
Arbeiter-Lieder (ca. 1929), Eine Sammlung proletarischer Kampflieder, Wander-, Volks- und heiterer Lieder. – Wien: Grünberg, 94 S. [Lammel, Biblio. Nr. 4040, S. 67 [wie Nr. 359 ] S. 38;
Arbeiter-Lieder (ca. 1930), KJVD, Verlag Junge Garde: Hermann Remmele, Berlin, S. 38;

 
 
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